Im Iran inhaftierter Österreicher vorübergehend entlassen
Wie lange der iranisch-österreichische Doppelstaatsbürger aus der Haft freigestellt werde, sei nicht bekannt, erklärte das Außenministerium, das mit Mossaheb laufend in Kontakt stehe, Montagabend auf APA-Anfrage.
Die Initiative Free Massud hatte zuvor getwittert, dass Mossaheb soeben aus medizinischen Gründen entlassen worden sei und veröffentlichte dazu ein Foto des 76-Jährigen. Mossahebs Tochter berichtete gegenüber dem "Standard", er müsse sich am Samstag bei den Behörden melden.
https://twitter.com/FreeMassud/status/1564189381480660992
Spionage-Vorwurf führte zu Inhaftierung
Der Generalsekretär der Österreichisch-Iranischen Gesellschaft war Anfang 2019 bei einem Besuch in Teheran festgenommen worden. Mossaheb, der sich im Kontext eines Projekts der niederösterreichischen MedAustron, die in Teheran ein Zentrum für Ionentherapie errichtet hat, in der iranischen Hauptstadt befand, wurde Spionage vorgeworfen. In einem Gerichtsprozess, der von Menschenrechtsorganisationen als grob unfair beurteilt wird, wurde Mossaheb zu zehn Jahren Haft verurteilt.
Laut Amnesty lnternational hat sich der Gesundheitszustand des unter mehreren Vorerkrankungen leidenden Österreichers im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis massiv verschlechtert.
Wiener IT-Experte ebenfalls in Haft
Neben Mossaheb befindet sich ein weiterer österreichisch-iranischer Doppelstaatsbürger seit Jahren im Iran in Haft. Der Wiener IT-Experte Kamran Ghaderi wurde 2016 bei einer Geschäftsreise im Teheran festgenommen. Auch er wurde nach Spionagevorwürfen zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.
Zusammenfassung
- Der seit mehr als drei Jahren im Iran inhaftierte Österreicher Massud Mossaheb ist aus vorübergehend aus dem Gefängnis entlassen worden.
- Das habe die Familie des 76-Jährigen dem Außenministerium in Wien am Montag mitgeteilt.
- Wie lange der iranisch-österreichische Doppelstaatsbürger aus der Haft freigestellt werde, sei nicht bekannt, erklärte das Außenministerium,
- Dem Generalsekretär der Österreichisch-Iranischen Gesellschaft wurde Anfang 2019 Spionage vorgeworfen.