Hitler-Rede in ÖBB-Zug: Duo muss nicht vor Gericht
Nachdem ein Erwachsener und ein Jugendlicher im Frühjahr 2023 eine Hitler-Rede im Railjet von St. Pölten nach Wien abgespielt hatten, muss das Duo vorerst nicht vor Gericht. Den beiden, die sich im Ermittlungsverfahren umfassend geständig gezeigt hatten und die unbescholten waren, sei eine diversionelle Erledigung angeboten worden, bestätigte die Staatsanwaltschaft Wien Medienberichte.
Duo muss Schulung absolvieren
Wie Behördensprecherin Nina Bussek Freitagmittag auf APA-Anfrage erklärte, hätten die zwei Männer das Angebot angenommen: "Sie durchlaufen jetzt beim Verein Neustart das Programm 'Dialog statt Hass'." Sobald der Staatsanwaltschaft gemeldet wird, dass sie das sechsmonatige Programm abgeschlossen haben, wird die Anzeige endgültig zurückgelegt.
Gegen die Männer, die mithilfe von Überwachungskameras ausgeforscht werden konnten, war ursprünglich wegen Verdachts der nationalsozialistischen Wiederbetätigung nach dem Verbotsgesetz ermittelt worden.
Die beiden Männer hatten in einer Railjet-Garnitur von Bregenz nach Wien die Lautsprecher- Anlage der ÖBB "gekapert" und verstörende Durchsagen abgespielt. Sie dürften dazu die Sprechstellen, die es in jedem Waggon gibt, mit einem Schlüssel geöffnet haben, über den üblicherweise nur das Personal der ÖBB verfügt. Statt der gewohnten Informationen schallte plötzlich eine Hitler-Rede mit "Heil Hitler"- und mehreren "Sieg Heil"-Rufen durch den Zug. Außerdem gab es minutenlang fehlerhafte und sinnlose Informationen.
Zusammenfassung
- Zwei junge Männer, die eine Hitler-Rede in einem ÖBB-Railjet abspielten, werden vorerst nicht vor Gericht gestellt, sondern durchlaufen das sechsmonatige Programm 'Dialog statt Hass' des Vereins Neustart.
- Sie durchlaufen nun eine Schulung.