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"Hercules"-Nachfolge wird frühestens Anfang 2024 fixiert

Auf der Suche nach einer Nachfolge für die C-130 "Hercules" Transportmaschinen ist man auf gutem Weg, betonte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) bei einem Pressegespräch. Die drei Maschinen müssen bis 2030 ausrangiert werden, momentan befinde man sich in der Beschaffungsphase. Mit einer Vertragsunterzeichnung sei frühestens im ersten Quartal 2024 zu rechnen. Nachbeschafft werden soll auch eine Kampfjet-Trainingsflotte.

Die "Hercules"-Nachfolge sei nicht die einzige Beschaffung, die demnächst anstehe, sagte Tanner. Nachbeschafft werden soll auch eine Flotte von Trainingsflugzeugen quasi als Ergänzung zu den Eurofightern. Die Entscheidung darüber sei mittlerweile fix, entschieden werden muss aber erst welches Modell, auch hier wird man Kontakt mit anderen Nationen aufnehmen und Angebote einholen.

Wie die "Hercules" des US-amerikanischen Herstellers Lockheed Corporation sollen deren Nachfolger eine Transportkapazität von 20 Tonnen haben. "Kein Thema" sei ein Zwei-Flotten-System, so die Ministerin. Man habe bei insgesamt 29 Nationen Angebote eingeholt, dabei gehe es aber nicht nur darum "wer passende Maschinen verkauft, sondern auch um die Kooperation mit anderen Ländern." Dass das funktioniere, habe man bei der Beschaffung der "Leonardo"-Hubschrauber gesehen.

Antworten habe man zwar noch nicht erhalten, "wir sind aber genau im Zeitplan". Besonders interessant seien die Maschinen aus Portugal, den Niederlanden oder Ungarn. "Wichtig ist für unsere Truppe der Faktor Zeit: Es ist jedenfalls besser morgen als übermorgen nach zu beschaffen", betonte Tanner.

Die Nachfolger der "Hercules", die in erster Linie zum Transport von Personal und Versorgungsgütern verwendet wird, im Anlassfall aber auch für eine Evakuierung von Zivilpersonen aus Krisengebieten zur Verfügung steht, sollen Teil der nationalen Flotte werden und mit österreichischem Hoheitsabzeichen fliegen, ergänzte Generalmajor Bruno Hofbauer.

Wichtig sei Hofbauer bei den neuen Maschinen, dass sie über eine Heckrampe beladen werden können, Sanitätscontainer transportieren können, und für den Fallschirmsprungeinsatz geeignet seien. Außerdem soll "passives Luftbetanken" durch andocken bei einem anderen Flugzeug in der Luft möglich sein.

Ersetzt werden sollen die drei Maschinen durch vier oder fünf neue. Militärische Anforderung sei es, dass zwei gleichzeitig in der Luft sein können, das wäre bei technisch weniger anspruchsvollen Modellen schon mit vier Stück möglich, bei anderen erst bei fünf. Nicht ausschließen wollten sowohl Tanner als auch Hofbauer, dass die "Hercules"-Nachfolger gebraucht gekauft werden könnten, so wie ich die aktuell Eingesetzen Maschinen vor 20 Jahren gebraucht von der Royal Airforce aus Großbritannien kamen. "Ich präferiere aber neue Maschinen, denn die Flugzeuge sollen 40 Jahre halten und nicht 20", betonte Hofbauer.

Die C-130 zu ersetzen, sei "ein vergleichsweise leichtes Unternehmen", so Hofbauer. Was allerdings getan werden müsse, ist in Hörsching einen neuen Hanger zu bauen. "Wir wollen ja nicht, dass dann die Nase oder das Heck aus dem Hangar rausschaut", sagte Hofbauer. Das heiße aber nicht, dass man ein Angebot ausschlagen würde, sollte eine Lieferung möglich sein, bevor die neuen Hangar bereit stehen.

Das Budget für die Neubeschaffung für die Transportflugzeuge und neue Hubschrauber beträgt etwa 1,35 Milliarden Euro, wobei auch Anteile der neuen "Leonardo"-Hubschrauber, die bis 2028 angeschafft werden sollen, inkludiert sind.

Dass die bald ausrangierten Maschinen weiterverkauft werden, sei auszuschließen, so Hofbauer. Man werde diese wohl auseinanderbauen und Einzelteile als Ersatzteile weiterverkaufen.

ribbon Zusammenfassung
  • Auf der Suche nach einer Nachfolge für die C-130 "Hercules" Transportmaschinen ist man auf gutem Weg, betonte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) bei einem Pressegespräch.
  • Mit einer Vertragsunterzeichnung sei frühestens im ersten Quartal 2024 zu rechnen.
  • Die "Hercules"-Nachfolge sei nicht die einzige Beschaffung, die demnächst anstehe, sagte Tanner.
  • Dass das funktioniere, habe man bei der Beschaffung der "Leonardo"-Hubschrauber gesehen.