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Haslauer läutet in Salzburg Wahlkampffinale ein

Mit prominenter Unterstützung von Bundeskanzler Karl Nehammer will der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer seine Wähler mobilisieren. Klimaschutz soll für die ÖVP nicht weh tun, Fachkräftemangel und Wohnkosten sehen sie als Probleme.

Auf einen offiziellen Wahlkampfauftakt hat die Salzburger ÖVP heuer bewusst verzichtet, bei einem großen "Auftakt zum Endspurt" am Mittwochabend schwor sich die Volkspartei in Bergheim (Flachgau) aber auf die finalen Tage vor der Landtagswahl am 23. April ein. Landeshauptmann Wilfried Haslauer betonte, er wolle aus Salzburg den besten Platz zum Arbeiten, Leben und Wirtschaften machen. Und er übte in seinem mittlerweile fünften Landtagswahlkampf heftige Kritik an der FPÖ.

Haslauer zeigt sich siegessicher

"Wir haben ab morgen noch zehn Tage, die über fünf Jahre entscheiden. Es steht dafür, sich jetzt einzusetzen", betonte Haslauer vor mehreren hundert Funktionären und Parteigängern. "Wir haben einen Plan, wir haben die richtigen Persönlichkeiten, wir haben die Kompetenzen." Der Landeshauptmann zeigte sich überzeugt, die Landtagswahl zu gewinnen. "Weil wir sie gewinnen wollen und weil wir sie gewinnen müssen."

Das Land stehe vor zahlreichen Herausforderungen. Vor allem dem Arbeitskräfte- und Pflegemangel und dem beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien räumte Haslauer Dringlichkeit ein. "Ein Drittel der Landesfläche steht unter Naturschutz. Aber der ländliche Raum darf nicht nur Erholungsraum sein. Wenn wir alles unter eine Käseglocke stellen, wird das Land verwaisen." Die Verfahrensdauer für viele Projekte sei viel zu lang. "Der Mikrofundamentalismus von manchen Naturschützern ist nicht mehr akzeptabel."

Klimawandel soll "nicht weh tun"

Er sei auch dagegen, dass Maßnahmen gegen den Klimawandel nur gelten dürfen, "wenn sie weh tun". Vielmehr müsse den Problemen mit technologischer Innovation begegnet werden. "Wir müssen auch schauen, dass die Leute über die Runden kommen - und das geht nur mit nüchterner Sachpolitik und einem konkreten Maßnahmenplan - unserem 80-seitigem Wahlprogramm." So sei klar, dass das Wohnen in Salzburg zu teuer sei und es Lösungen brauche.

Er kommentiere in der Regel keine anderen Parteien, meinte Haslauer, machte dann aber doch eine Ausnahme - ohne die von ihm gemeinte FPÖ beim Namen zu nennen. Der Landeshauptmann kritisierte die Freiheitlichen für das Angstschüren durch Unwahrheiten, das Dagegensein als politisches Konzept, das Vertiefen von Gräben, das Aufhetzen der Leute. "Wenn diese Partei die bestimmende Kraft in Salzburg wird, ist Herbert Kickl die bestimmende Kraft, nicht Marlene Svazek. Ich will nicht, dass in diesem Land die Niedertracht, der Neid, die Boshaftigkeit das politische Klima bestimmen, sondern das Gemeinsame."

Eine Bühne bekam am Mittwochabend auch jenes ÖVP-Regierungsteam, mit dem Haslauer gerne in der nächsten Legislaturperiode weiter machen würde: Landesrätin Daniela Gutschi, die beiden Landesräte Stefan Schnöll und Josef Schwaiger und - als Ersatz für den scheidenden LHStv. Christian Stöckl - Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf. Für Unterstützung aus dem Bund war prominent unter anderen Bundeskanzler Karl Nehammer an die Salzach gereist. Er lobte Haslauer in einer kurzen Rede als einen für ihn persönlich wichtigen Ratgeber und als "verbindlich im Ton und klar in der Sache". Haslauer habe sich in schwierigen Zeiten als Politiker bewährt hat und scheue auch nicht davor Entscheidungen zu treffen. Kurz: "ein Mann, der für Salzburg einsteht."

ribbon Zusammenfassung
  • Auf einen offiziellen Wahlkampfauftakt hat die Salzburger ÖVP heuer bewusst verzichtet, bei einem großen "Auftakt zum Endspurt" am Mittwochabend schwor sich die Volkspartei in Bergheim aber auf die finalen Tage vor der Landtagswahl am 23. April ein.
  • "Weil wir sie gewinnen wollen und weil wir sie gewinnen müssen."
  • Haslauer habe sich in schwierigen Zeiten als Politiker bewährt hat und scheue auch nicht davor Entscheidungen zu treffen.