Große Bildungsreform in China gegen starken Leistungsdruck
Die neuen Vorschriften sehen auch eine Beschränkung der Prüfungen bei älteren Schülern vor - künftig dürfen diese nur noch einmal im Jahr stattfinden. Zwischenprüfungen und Probeexamen in der Oberstufe seien jedoch weiterhin erlaubt.
Im Zuge ihrer umfassenderen Bildungsreform geht die chinesischen Regierung auch gegen Nachhilfe-Schulen vor, die viele Eltern als Möglichkeit zur Verbesserung der Schulbildung ihrer Kinder ansehen. Bereits Ende Juli hatte Peking vorgeschrieben, dass alle privaten Nachhilfeunternehmen nur noch als Non-Profit-Anbieter agieren und keinen Gewinn mehr machen dürfen - und zerstörte damit eine milliardenschwere Branche.
Viele Eltern aus der Mittelschicht geben in China bereitwillig umgerechnet mehr als 10.000 Euro im Jahr für Nachhilfestunden aus - in der Hoffnung, ihren Kindern dadurch den Zugang zu einer der renommiertesten Schulen des Landes zu ermöglichen. Einige kaufen sogar Immobilien im Einzugsgebiet der Schulen, was die Preise in den betroffenen Gegenden in die Höhe treibt.
Im stark leistungsorientierten, chinesischen Schulsystem mussten die Schulkinder bisher von der ersten Klasse an Prüfungen ablegen. Diese gipfeln schließlich in der gefürchteten Hochschulaufnahmeprüfung Gaokao, die im Alter von 18 Jahren abgelegt wird. Diese Prüfung entscheidet in vielen Fällen über den späteren Lebensweg der jungen Erwachsenen.
Zusammenfassung
- Im Zuge einer umfassenden Bildungsreform hat China schriftliche Prüfungen für Sechs- und Siebenjährige verboten.
- "Zu häufige Prüfungen, welche die Schüler überfordern und unter enormen Prüfungsdruck setzen", seien vom Bildungsministerium abgeschafft worden, hieß es in den am Montag veröffentlichten neuen Leitlinien.
- Im stark leistungsorientierten, chinesischen Schulsystem mussten die Schulkinder bisher von der ersten Klasse an Prüfungen ablegen.