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Grönland wählt bereits am 11. März ein neues Parlament

In Grönland wird vor dem Hintergrund der Annexionswünsche von US-Präsident Donald Trump bereits am 11. März ein neues Parlament gewählt. Die Abgeordneten in der Hauptstadt Nuuk stimmten am Dienstag einem entsprechenden Vorschlag von Regierungschef Múte B. Egede zu. Es wird erwartet, dass sich der Wahlkampf um die Unabhängigkeitsbestrebungen der zu Dänemark gehörenden Insel, die Entwicklung der Wirtschaft und die Beziehungen zu Dänemark und den USA drehen wird.

"Wir befinden uns in einer ernsten Zeit. Einer Zeit, wie wir sie noch nie in unserem Land erlebt haben", hatte Egede zuvor in einem Beitrag auf Facebook geschrieben. Es sei keine Zeit für interne Spaltung, sondern für Zusammenarbeit und Geschlossenheit.

Normalerweise müssen auf Grönland sechs Wochen zwischen dem Ausrufen und dem Abhalten einer Parlamentswahl liegen. Egede machte jedoch vor den Abgeordneten klar, dass die derzeitige Situation ein früheres Wahldatum erforderlich mache. Die Wahl des Inatsisartut - so der Name des Parlaments in Nuuk - hätte bis spätestens am 6. April und somit vier Jahre nach der letzten Wahl stattfinden müssen.

Kurz zuvor hatte das Inatsisartut auch für einen Gesetzentwurf gestimmt, der ausländische und anonyme Spenden an Parteien und Politiker verbietet. Damit soll unter anderem verhindert werden, dass aus dem Ausland in den Wahlkampf eingegriffen wird.

Trump hat in den vergangenen Wochen mehrmals und teils mit drastischen Worten gefordert, dass die USA zum Wohle der nationalen oder internationalen Sicherheit die Kontrolle über Grönland übernehmen müssten. Dabei schloss er auch wirtschaftlichen oder militärischen Zwang nicht aus. Grönland ist heute weitgehend autonom, gehört aber offiziell zum Königreich Dänemark.

Trump will Kontrolle über strategisch wichtige Insel

Erst vergangenen Dezember hatte Trump seinen Wunsch bekräftigt, die Kontrolle über die strategisch wichtige Insel zu übernehmen. Er hatte dabei auch den Einsatz militärischer oder wirtschaftlicher Mittel nicht ausgeschlossen. Das halbautonome Territorium teilte mit, offen für Abkommen zu sein, aber nicht Teil der USA werden zu wollen.

Dänemark beherrscht die Insel seit Jahrhunderten. Bis 1953 war Grönland eine dänische Kolonie und hat seitdem weitgehende Autonomie erlangt. Dazu gehört auch das Recht, die Unabhängigkeit zu erklären. Eine Mehrheit der Grönländer würde nach einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Verian für die Unabhängigkeit stimmen.

Die Insel verfügt über riesige unerschlossene Bodenschätze. Die Wirtschaft hängt von der Fischerei und Zuschüssen aus Dänemark ab.

ribbon Zusammenfassung
  • Grönland wählt am 11. März ein neues Parlament, früher als üblich, aufgrund der Annexionswünsche von US-Präsident Trump und der aktuellen politischen Lage.
  • Der Wahlkampf wird sich auf die Unabhängigkeitsbestrebungen der Insel, ihre wirtschaftliche Entwicklung und die Beziehungen zu Dänemark und den USA konzentrieren.
  • Ein neues Gesetz verbietet ausländische und anonyme Spenden, um den Einfluss von außen auf den Wahlkampf zu verhindern.