Global 2000-Experte zu COP28: Jetzt müssen die Staaten liefern
Die Weltklimakonferenz ging am Mittwoch nach einem Tag Nachspielzeit zu Ende. In der gemeinsamen Abschlusserklärung konnten sich die Staaten auf eine Abkehr aus fossilen Energien bis 2050 einigen.
Österreichs Klimaministerin Leonore Gewessler freute sich in Dubai über den Erfolg im Ölstaat. Die Erwartungen an die diesjährige Weltklimakonferenz waren von Expertinnen und Experten niedrig gesetzt. "Es ist sicher ein Fortschritt", so Global 2000 Energie- und Klimaexperte Johannes Wahlmüller.
Ball liegt bei Staaten
"Allerdings muss man dazusagen, das muss erst in den einzelnen Staaten umgesetzt werden". Abseits des Bekenntnisses müssen nun die Staaten die Beschlüsse umsetzen. Auch das Pariser Klimaziel sei ein Beispiel dafür - die Länder würden es nicht voll umsetzen, aber ohne das Abkommen wäre der Ausblick vermutlich noch düsterer.
Die gesamte EU hat bei der Weltklimakonferenz eine einzige Stimme am Verhandlungstisch. Besonderer Druck bei der Konferenz kam von den Inselstaaten im Pazifik - laut Prognosen werden sie am stärksten von der Klimakrise betroffen sein.
Einer der Erfolge auf der Klimakonferenz war die Einigung auf den sogenannten "Loss and Damage" Fonds. Die Länder des globalen Westens haben stärker zur Erderwärmung beigetragen als die Länder des globalen Südens. Weil zum Beispiel Inselstaaten stärker von der Klimakrise betroffen sein werden, sollen die Verursacher für die Schäden zahlen.
700 Millionen viel zu wenig
700 Millionen Dollar soll dieser Klima-Fonds umfassen. Das sei aber zu wenig, so Wahlmüller - man könnte hier auch Unternehmen, die an fossilen Brennstoffen verdienen, zur Kasse bitten.
Auch die am stärksten betroffenen Staaten sind nach der Konferenz sehr unzufrieden: So sprach Minister Toeolesulusulu Cedric Schuster vom Inselstaat Samoa - als Stimme der Allianz der Kleininselstaaten - davon, dass man hier nicht "das eigene Todesurteil" unterschreibe.
Zusammenfassung
- Das Ergebnis der COP28 ist ein Bekenntnis. Aber ist das schon ein Erfolg?
- Die Umsetzung liegt nun bei den einzelnen Staaten, so Global 2000 Klima-Experte Johannes Wahlmüller.