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Einigung: Klimakonferenz ruft zur Abkehr von fossilen Energien auf

Erstmals ruft die Weltgemeinschaft bei einer UNO-Klimakonferenz zur Abkehr von fossilen Brennstoffen auf.

Der zuvor von mehr als 100 Staaten geforderte klare Ausstieg ("Phase out") kommt in dem am Mittwoch in Dubai verabschiedeten Abschlusstext nicht vor. Staaten wie die der EU konnten ihre Forderung, eine weltweite Abkehr von allen fossilen Energien zu vereinbaren, nicht gegen den erbitterten Widerstand von Ölstaaten wie Saudi-Arabien durchsetzen. Die EU äußerte sich aber dennoch zufrieden.

Es ist der erste Beschluss einer UN-Klimakonferenz, der die Zukunft aller fossilen Energien betrifft - neben Kohle also auch Erdöl und Erdgas. Gegen einen Beschluss einer vollständigen weltweiten Abkehr von Öl und Gas hatten sich insbesondere Ölstaaten wie Saudi-Arabien vehement gewehrt.

Der Präsident der COP28, Sultan Al Jaber von den Vereinigten Arabischen Emiraten, lobt die Einigung als "historisch". Der Abschlusstext zum "Global Stocktake" würde die Pariser Klimaziele in Reichweite halten, also die Erderwärmung bis 2050 auf 1,5 Grad zu begrenzen: "Wir haben die Grundlage für einen transformativen Wandel", so Al Jaber unter dem Beifall der Delegierten. 

Gewessler: "Riesiger Schritt nach vorne"

"Die Welt verabschiedet sich von den fossilen Energien. Das ist ein riesiger Schritt nach vorne", hielt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) in einem ersten Statement nach der erstmaligen Einigung auf den "Umstieg weg von fossilen Energien" fest. 

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres begrüßte den Beschluss der Weltklimakonferenz zur Abkehr von Kohle, Öl und Gas. "Das Zeitalter fossiler Brennstoffe muss enden - und es muss mit Gerechtigkeit enden."

Klimaneutralität bis 2050

Im Beschluss werden auch die für ein klimafreundliches Umsteuern wichtigen Jahre bis 2030 in den Blick genommen. Der Text ruft dazu auf, in diesem "entscheidenden Jahrzehnt" die Klimaschutzmaßnahmen zu "beschleunigen", um weltweit bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.

Zugleich wird die Bedeutung von "Übergangsenergien" für die Energiesicherheit anerkannt - ein Verweis auf die Bedeutung von Erdgas als weniger klimaschädliche Energiequelle als Erdöl.

"Bitter nötige Verbesserung"

Stephen Cornelius vom WWF spricht von einer "bitter nötigen Verbesserung" des vorherigen Textes. Die Formulierungen zu fossilen Energien seien "deutlich verbessert" worden, reichten aber nicht aus.

"Für einen lebenswerten Planeten brauchen wir einen vollständigen Ausstieg aus allen fossilen Energien", mahnte Cornelius. Sollte der Text beschlossen werden, wäre dies aus seiner Sicht aber ein "bedeutender Moment", da nach jahrelangem Umgehen erstmals eine Weltklimakonferenz die fossilen Energien als Treiber der Klimakrise benennen würde.

Klimakonferenz ging in die Verlängerung

Die UN-Klimakonferenz in Dubai (COP28) hatte eigentlich bereits am Dienstag enden sollen. Der Beschlussentwurf, den die emiratische COP-Präsidentschaft am Montag vorgelegt hatte, war aber bei einer großen Mehrheit, darunter die EU-Staaten, die USA, Brasilien und die kleinen Inselstaaten, auf Ablehnung gestoßen. Nach ihren Angaben stellten sich insgesamt rund 130 Staaten gegen die vage Beschlussvorlage.

Die frühere Version hatte nur eine "Verringerung" der Förderung und Nutzung der Fossilen vorgesehen. Weiter hieß es, dies solle auf eine "gerechte, geordnete" Weise geschehen, um "bis, vor oder um 2050" Treibhausgasneutralität zu erreichen.

ribbon Zusammenfassung
  • Erstmals ruft die Weltgemeinschaft bei einer UNO-Klimakonferenz zur Abkehr von fossilen Brennstoffen auf.
  • Der zuvor von mehr als 100 Staaten geforderte klare Ausstieg ("Phase out") kommt in dem am Mittwoch in Dubai verabschiedeten Abschlusstext nicht vor.