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Gezielte Tötung von Extremisten im Gazastreifen durch Israel

Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben bei verschiedenen Angriffen im Gazastreifen gezielt extremistische Palästinenser getötet. Die israelische Armee teilte am Montag mit, am Vortag sei unmittelbar nach dem Abschuss einer Rakete aus dem Bereich der Stadt Gaza auf den israelischen Kibbuz Be'eri der Täter identifiziert und bei einem Luftangriff getötet worden. "Weitere bewaffnete Terrorzellen, die in dem Gebiet nahe den Truppen agierten, wurden ebenfalls ausgeschaltet."

Bei einem weiteren Einsatz im Westen der Stadt Khan Younis im südlichen Gazastreifen hätten Soldaten eine Drohne eingesetzt, "um eine Terrorzelle zu identifizieren, die sich den Truppen näherte". Sie hätten daraufhin ein Kampfflugzeug angeleitet, auf diese zu schießen. "Kurz darauf wurden vier weitere Terroristen in dem Gebiet identifiziert und auch von einem israelischen Kampfjet ausgeschaltet."

Internationale Hilfsorganisationen warnen angesichts der fortwährenden Kämpfe immer wieder vor einer katastrophalen humanitären Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen nach mehr als vier Monaten Krieg. Die Rettungsorganisation Roter Halbmond schrieb am Montag auf X die Lage im Al-Amal-Krankenhaus in der heftig umkämpften Stadt Khan Younis sei "hochgefährlich wegen einer 28-tägigen Belagerung" durch die israelische Armee. Durch Angriffe, Festnahmen, Mangel an Treibstoff und Nahrung sei das Leben von Patienten und Mitarbeitern des Roten Halbmonds in Gefahr, warnte die Organisation.

Auslöser des israelischen Einsatzes im Gazastreifen ist das beispiellose Massaker, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Auf israelischer Seite wurden dabei mehr als 1.200 Menschen getötet. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Dabei wurden nach jüngsten Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher mehr als 29.000 Palästinenser getötet.

Binnen 24 Stunden seien zuletzt 107 Palästinenser getötet und 145 weitere verletzt worden, teilte die Behörde am Montag mit. Damit sei die Gesamtzahl der Toten auf mindestens 29.092 gestiegen. Außerdem seien seit dem 7. Oktober mehr als 69.000 Menschen im Gazastreifen verletzt worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Es wird davon ausgegangen, dass viele Leichen noch verschüttet sind.

Nach UNO-Schätzungen handelt es sich bei einem Großteil der Getöteten um Frauen und Minderjährige. Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hatte zuletzt gesagt, die Armee habe im Gazastreifen "bisher mehr als 10.000 Terroristen ausgeschaltet, darunter viele Kommandanten".

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem Abschuss einer Rakete auf den israelischen Kibbuz Be'eri tötete Israels Luftwaffe gezielt den palästinensischen Angreifer und weitere bewaffnete Zellen im Gazastreifen.
  • Die humanitäre Lage im Gazastreifen verschärft sich zunehmend, insbesondere in der belagerten Stadt Khan Younis, wo der Rote Halbmond eine 'hochgefährliche' Situation im Al-Amal-Krankenhaus meldet.
  • Als Reaktion auf ein Massaker am 7. Oktober, bei dem über 1.200 Israelis starben, setzte Israel massive Luftangriffe und eine Bodenoffensive fort, die bisher rund 29.000 Todesopfer im Gazastreifen forderten.