Mangott nach Angriff auf Moskau: "Terror übt vor allem Russland aus"

Im Newsroom Live spricht Politikwissenschaflter und Russland-Experte Gerhard Mangott mit Anchor Thomas Mohr über die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg.

Am Dienstag meldete Moskau einen Drohnenangriff in der russischen Hauptstadt. Die Ukraine dementiert, dass sie mit den Angriffen "direkt" etwas zu tun habe. Das würde laut Mangott bei den Verbündeten der Ukraine im Westen und vor allem in den USA nicht gut ankommen. Kiew soll, geht es nach den westlichen Partnern, nicht auf russischem Territorium militärisch operieren. 

Keine  "False-Flag"-Operation

Der Politikwissenschaftler sieht dennoch eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Angriff echt war, also keine von Russland inszenierte "False-Flag"-Operation war. 

Ziel sei es aber nicht gewesen, den russischen Präsidenten Putin auszuschalten, so Mangott. Die Ukraine könnte so der russischen Führung deutlich machen wollen, dass "der Krieg zu ihnen zurück" käme. Kiew wolle Russland spüren lassen, was ihnen angetan wurde.

Warten auf die Offensive

Mit der von der Ukraine schon lange angekündigten Gegenoffensive habe der Angriff nichts zu tun. Die Gegenoffensive hat noch nicht begonnen, so Mangott. Außerdem hätten die Drohnenangriffe wenig Bedeutung für die Kämpfe in der Ukraine selbst. 

In seiner Reaktion sprach der russische Präsident Wladimir Putin von "Terror" vonseiten der Ukraine. Mangott findet das "heuchlerisch" und auch nicht zu akzeptieren. "Terror übt vor allem Russland auf die Ukraine aus und das schon sehr lange und in sehr großem Ausmaß".