Karner: "Terror gegen die ukrainische Zivilbevölkerung"
Karner sagt im Gespräch mit Anchorwoman Bianca Ambros, dass die Raketenschläge nicht mehr nur Führungs- und Kommandozentralen gelten, sondern auch zivilen Zielen. Russland würde versuchen, kritische Infrastruktur wie Strom-, Gas- und Wasserkraftwerke zu zerstören und die Bevölkerung davon abzuschneiden. Es handle sich um einen "Terror gegen die Zivilbevölkerung". Putin wolle die Zivilbevölkerung hinsichtlich des beginnenden Winters unter Druck setzen.
Angriffe zu Stoßzeiten
Der russische Machthaber werde auch nicht mehr das ganze Land massiv mit einem "Raketenregen" überziehen, sondern vermehrt punktuell angreifen, meint der Militärexperte. Karner ist der Meinung, dass es sich bei diesen Angriffen um Kriegsverbrechen handle.
Russlands Angriffsmuster seien inzwischen bekannt. Dabei wird klar auf Stoßzeiten gewartet, wo Menschen in die Arbeit gehen oder Kinder in die Schule. Die Ukraine brauche jetzt weitrechende Fliegerabwehrlenkwaffen und Fliegerabwehrsysteme, um diesen Attacken entgegenzutreten. Nationen wie Frankreich und die USA haben bereits angekündigt, solche Waffen an die Ukraine zu liefern.
Womöglich Waffen-Engpass für Russland
Wie viel Munition dem russischen Arsenal noch zur Verfügung stehe, bleibe allerdings fraglich. Laut dem Militärexperten gehen "viele und glaubwürdige Quellen" davon aus, dass Russland immer weniger Waffensysteme übrig habe. Obwohl Russland einen Waffendeal über Kurzstreckenraketen mit dem Iran abgeschlossen habe, stehen diese vermutlich erst "in Wochen oder Monaten" zur Verfügung.
Bei den iranische Drohnen, die von Russland für die Angriffe verwendet wurden, handle es sich laut Karner um "Selbstmorddrohnen". Diese können nach ihrem Einsatz nicht mehr erneut verwendet werden. Sie würden sich per GPS auf ihre Ziele stürzen und vernichten sich dadurch selbst.
Zusammenfassung
- Militärexperte Gerald Karner spricht im PULS 24 Interview über die neusten russischen Raketenanschläge auf die ukrainische Hauptstadt Kiew.
- Er glaubt, dass die Angriffe in den nächsten Wochen vermehrt punktuell auftreten werden, statt über das gesamte Land.