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Gemälde gestohlen? Italiens Justiz ermittelt gegen Kultur-Staatssekretär

Der italienische Kultur-Staatssekretär Vittorio Sgarbi ist ins Visier der Justiz geraten. Der frühere Kunstkritiker bot ein Gemälde aus dem 17. Jahrhundert zum Verkauf an, das einem 2013 gestohlenen Bild äußerst ähnlich sieht. Er weist die Vorwürfe zurück.

Der italienische Staatssekretär im Kulturministerium Vittorio Sgarbi ist ein Kunstkritiker, Kunsthistoriker und als TV-Persönlichkeit bekannt. Nun sorgt er aber für unangenehme Schlagzeilen für Regierungschefin Giorgia Meloni.

Vorwurf: Diebstahl von Kulturgut

Die Staatsanwaltschaft in der Provinz Macerata hat Ermittlungen gegen den Politiker aufgenommen. Er steht in Verdacht, in den Diebstahl eines Gemäldes involviert zu sein.

Es geht um das Bild "Die Gefangennahme des Heiligen Petrus" des italienischen Malers Rutilio Manetti (1571–1639). 2013 wurde es aus einem Schloss in der Lombardei in Norditalien gestohlen. In einer Ausstellung in der Toskana tauchte es - leicht verändert - wieder auf, nun allerdings als angebliches Eigentum Sgarbis.

Sgarbi wehrt sich: Zwei verschiedene Gemälde

Der rechte Politiker, dessen Eltern bereits Kunstsammler waren, weist die Vorwürfe zurück. Es handle sich um zwei verschiedene Gemälde. Dabei sei seines das Original und das gestohlene in Norditalien nur eine Kopie, so Sgarbi. Sein Bild habe er in einem verlassenen Schloss entdeckt, behauptet er weiter.

Die Opposition glaubt ihm allerdings nicht und fordert seine Entlassung. Kulturminister Gennaro Sangiuliano stellte sich am Dienstagabend im öffentlich-rechtlichen TV-Sender RAI allerdings hinter seinen Staatssekretär.

ribbon Zusammenfassung
  • Der italienische Staatssekretär im Kulturministerium Vittorio Sgarbi ist ein Kunstkritiker, Kunsthistoriker und als TV-Persönlichkeit bekannt.
  • Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ihn wegen Diebstahl von Kulturgut.
  • Es geht um das Bild "Die Gefangennahme des Heiligen Petrus" des italienischen Malers Rutilio Manetti (1571–1639).
  • 2013 wurde es aus einem Schloss in der Lombardei in Norditalien gestohlen. In einer Ausstellung in der Toskana tauchte es - leicht verändert - wieder auf, nun allerdings als angebliches Eigentum Sgarbis.
  • Der rechte Politiker, dessen Eltern bereits Kunstsammler waren, weist die Vorwürfe zurück. Sein Bild habe er in einem verlassenen Schloss entdeckt, behauptet er weiter.