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Gantz für Untersuchung zu 7. Oktober in Israel

Benny Gantz, Minister im israelischen Kriegskabinett, hat sich für eine Untersuchungskommission ausgesprochen, um zu klären, wie es zum Terrorangriff am 7. Oktober kommen konnte. "Es reicht nicht aus, dass wir die Verantwortung übernehmen für das, was passiert ist - wir müssen die Lehren daraus ziehen und so handeln, dass es nie wieder passiert", sagte er in einer Videobotschaft auf der Plattform X Donnerstagabend.

Regierungschef Benjamin Netanyahu hatte zuvor in einer Stellungnahme bestritten, vom Militär Warnungen über einen möglichen Angriff aus dem Gazastreifen erhalten zu haben. Gantz hatte am Wochenende mit dem Austritt aus der Regierung gedroht, falls Netanyahu nicht bis zum 8. Juni einen Plan für die Nachkriegsordnung im Gazastreifen vorlege.

Der Gazakrieg begann mit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober. Bei dem beispiellosen Massaker der Hamas und anderer extremistischer Gruppen waren rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden.

Unterdessen berichteten die Terrororganisation Hamas und die palästinensische Gesundheitsbehörde von mindestens 50 Toten durch israelische Luft- und Bodenangriffe. Südlich der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten sei es zu Gefechten zwischen israelischen Soldaten und Hamas-Kämpfern gekommen. Anrainer schilderten, israelische Panzer seien in mehreren Vororten im Einsatz.

Armee-Sprecher Daniel Hagari bekräftigte die Sichtweise der israelischen Regierung, Rafah im Süden des Gazastreifens müsse angegriffen werden, um die Hamas vollständig zu vernichten: "Die Hamas ist in Rafah, die Hamas hält unsere Geiseln in Rafah fest und deshalb sind unsere Streitkräfte in Rafah im Einsatz." Die Zivilbevölkerung werde geschützt, "indem wir sie ermutigen, vorübergehend in humanitäre Gebiete zu gehen". Die israelischen Soldaten hätten bisher rund 180 Hamas-Kämpfer in Rafah getötet.

"Wir hören Explosionen und sehen schwarzen Rauch aus den Gebieten aufsteigen, in die die Armee eingedrungen ist. Es war eine weitere sehr schwierige Nacht", teilte ein Bewohner Rafahs, der nicht namentlich genannt werden wollte, Reuters per Kurznachrichtendienst mit. Die Leiterin der Nothilfe des Norwegischen Flüchtlingsrats, Suze van Meegan, sagte, viele Zivilisten säßen immer noch fest. "Die Stadt Rafah besteht jetzt aus drei völlig unterschiedlichen Welten: Der Osten ist ein typisches Kriegsgebiet, die Mitte ist eine Geisterstadt und der Westen ist überfüllt mit Menschen, die unter erbärmlichen Bedingungen leben."

Auch in Jabalia im Norden des Gazastreifens verstärkte die Armee ihre Angriffe. Betroffen war auch die nahe gelegene Stadt Beit Hanun. Israel hatte das Gebiet bereits vor Monaten erobert und greift nach eigenen Angaben dort wieder an, um zu verhindern, dass sich die Hamas neu gruppiert. Der Kommandant des Beit-Hanun-Bataillons der Hamas, Hussein Fiad, sei in Jabalia getötet worden.

ribbon Zusammenfassung
  • Benny Gantz, Minister im israelischen Kriegskabinett, fordert eine Untersuchungskommission, um die Ereignisse rund um den Terrorangriff am 7. Oktober zu klären.
  • Bei diesem Angriff durch die Hamas wurden 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln genommen.
  • In der Stadt Rafah wurden intensive Kämpfe gemeldet, bei denen israelische Streitkräfte versuchen, die Hamas zu bekämpfen, was bereits zu mindestens 50 zivilen Opfern führte.