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FPÖ Burgenland wählte Petschnig wieder zum Obmann

Beim Landesparteitag der FPÖ Burgenland ist Alexander Petschnig am Samstagnachmittag in Neudörfl (Bezirk Mattersburg) mit 91,4 Prozent der Delegiertenstimmen wieder zum Landesparteiobmann gewählt worden. Anders als bei seiner ersten Kür 2020 hatte er keinen Gegenkandidaten. Damals setzte sich Petschnig mit 52 Prozent knapp gegen den inzwischen aus der Partei ausgeschlossenen Geza Molnar durch.

Bei Petschnigs Wiederwahl in Neudörfl wurden 103 Delegiertenstimmen abgegeben, zehn davon waren ungültig. Von den 93 gültigen votierten 85 für ihn (91,4 Prozent), die restlichen stimmten mit "Nein". Der wiedergewählte Landesparteiobmann nahm die Wahl an. Gewählt wurden mit Thomas Karacsony, Michael Gmeindl und Landesparteisekretär Christian Ries auch die Obmann-Stellvertreter.

Die Landespartei sieht Petschnig heute "organisatorisch vollständig konsolidiert": "Die Stimmung ist eine ganz andere, es herrscht eine gewisse Aufbruchstimmung." Entscheidungen würden kollegial, unter Einbeziehung aller und einstimmig gefällt. "Ich kann mit Stolz verkünden, dass wir in den ersten Wochen 2024 erstmals seit langem wieder schuldenfrei sein werden." Die Zeit von März 2024 bis ins Frühjahr 2025 werde anspruchsvoll, verwies der Landesparteichef auf die anstehenden fünf Wahlen, darunter vor allem die Landtagswahl Anfang 2025. "Daher ist das stabile Fundament extrem wichtig, um uns für die politischen Aufgaben wappnen zu können."

Die FPÖ sei "der Herausforderer" der absoluten roten Mehrheit, denn dass etwa die SPÖ-Alleinregierung "Millionen beim Fenster" rauswerfe, würden viele Menschen nicht wollen: "Die Alternative kann nur die FPÖ sein." Kritik übte Petschnig unter anderem an den Verkehrsbetrieben Burgenland, an der ORF-Haushaltsabgabe im Burgenland oder dem Landesenergieversorger. "Die Ideen, Geld rauszuwerfen, nehmen kein Ende. Dieser Schuldenwahn muss gestoppt werden."

Gestoppt werden müsse auch der "Asylwahn", betonte Petschnig und sah Doskozil gefordert. Dieser sei ein "sicherheitspolitischer Schaumschläger", fehlten ihm Initiativen gegen die Zahl der illegalen Migranten.

Kritisch äußerte sich Petschnig auch über den früheren SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher, der, wie vor wenigen Tagen bekannt gegeben wurde, das Karl-Renner-Institut leiten und die SPÖ-Landespartei im Wahlkampf 2025 unterstützen wird: "Wie kommt das Burgenland dazu, einen gescheiterten Mit-Putschisten aushalten zu müssen?" Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) sollte nicht für den "eigenen Parteiapparatschik", sondern für die Burgenländer Politik machen, forderte Petschnig.

Das Burgenland sei "von roter Alleinherrschaft" gekennzeichnet, stellte auch der ehemalige Staatssekretär Hubert Fuchs in seinen Grußworten fest: "Alles ist unter roter Kontrolle. Das heißt, es braucht einen starken freiheitlichen Kontrapart unter der Leitung unseres lieben Alex." So wie es einmal einen "Volkskanzler Herbert Kickl" geben werde, werde es vielleicht auch einen "Volkslandeshauptmann" Petschnig geben, hoffte Fuchs.

Unter den Teilnehmern am Landesparteitag war auch Petschnigs Vorgänger Norbert Hofer, der als "Bundespräsident der Herzen" begrüßt wurde. Bundesparteiobmann Kickl war terminlich verhindert, hieß es. Er wurde von Generalsekretär Michael Schnedlitz vertreten.

ribbon Zusammenfassung
  • Beim Landesparteitag der FPÖ Burgenland ist Alexander Petschnig am Samstagnachmittag in Neudörfl mit 91,4 Prozent der Delegiertenstimmen wieder zum Landesparteiobmann gewählt worden.
  • Damals setzte sich Petschnig mit 52 Prozent knapp gegen den inzwischen aus der Partei ausgeschlossenen Geza Molnar durch.
  • Kritik übte Petschnig unter anderem an den Verkehrsbetrieben Burgenland, an der ORF-Haushaltsabgabe im Burgenland oder dem Landesenergieversorger.