APA/GEORG HOCHMUTH

Fast alle Corona-Regeln fallen: Was nun gilt

Der 5. März bringt Österreich ein Ende der meisten Corona-Maßnahmen. Fast alles wird möglich, auch wenn man weder geimpft, genesen noch getestet ist. Das sorgt auch für Kritik.

Besucher-Beschränkungen gibt es ebenso wenig wie eine Sperrstunde. Damit kann auch die Nacht-Gastronomie wieder aufsperren. Einzig in Wien ist man vorsichtiger, obwohl die Bundeshauptstadt noch die besten Werte in der aktuell weiter tobenden Infektionswelle hat.

FFP2 bleibt in gewissen Bereichen

Die FFP2-Maske bleibt allerdings im ganzen Land in einigen Bereichen erhalten, überall dort, wo man es sich quasi nicht aussuchen kann, ob man hingeht. Das geht von Supermärkten über Apotheken bis hin zu Drogerien und Kfz-Werkstätten. Auch im öffentlichen Verkehr gilt weiter Maskenpflicht, nicht aber in Seilbahnen, Reisebussen und Ausflugsschiffen. In Wien muss auch im allgemeinen Handel Mund und Nase weiter mit einer FFP2-Maske abgedeckt sein.

Die Situation in Kranken- und Pflegeeinrichtungen

Spezielle Maßnahmen sieht die am Donnerstag veröffentliche Basismaßnahmen-Verordnung für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen vor. Hier gilt neben der Maskenpflicht weiter 3G, man darf also nur geimpft, genesen oder getestet in die Räumlichkeiten.

Keine Einschärnkungen in Tourismus und Gastro

Keine Einschränkungen sind hingegen etwa in Tourismus und Gastronomie vorgesehen. Nur in Wien muss man geimpft oder genesen sein, um Lokale besuchen zu können. Veranstaltungen jeder Art können wieder ohne Beschränkungen durchgeführt werden. Maskenpflicht gilt bei Events keine, ebenso wenig etwa in Museen, Theatern oder Kinos.

Die breiten Öffnungen erfolgen zu einem durchaus pikanten Zeitpunkt. Denn auch am Freitag war die Zahl der Infektionszahlen mit 32.419 noch sehr hoch. In den Spitälern wurden mehr als 2.500 Patienten mit Corona betreut.

Kritik an Öffnungen

Das sorgt bei manchen Experten für Unbehagen. Umweltmediziner Hans-Peter Hutter fällte im PULS 24 Interview etwa ein harsches Urteil über die Lockerungsschritte: Die Neuansteckungen würden nach oben gehen, das Wegfallen fast aller Regen sei "aus medizinischer Sicht nicht nachvollziehbar". Die Lockerungen sollten nicht kommen, so Hutter, der auch einen problematischen Herbst voraussieht.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) schrieb am Samstag auf Twitter, dass die Lockerungen "absolut unverständlich" seien. "Man hätte auf jeden Fall noch ein wenig warten sollen", so Ludwig.

ribbon Zusammenfassung
  • Fast alles wird möglich, auch wenn man weder geimpft, genesen noch getestet ist.
  • Hier gilt neben der Maskenpflicht weiter 3G, man darf also nur geimpft, genesen oder getestet in die Räumlichkeiten.
  • Nur in Wien muss man geimpft oder genesen sein, um Lokale besuchen zu können.
  • Die breiten Öffnungen erfolgen zu einem durchaus pikanten Zeitpunkt.
  • Denn auch am Freitag war die Zahl der Infektionszahlen mit 32.419 noch sehr hoch.