Ex-US-Außenminister Colin Powell an Corona-Folgen verstorben
Der Republikaner Colin Powell war ein ehemaliger General, der im Jahr 2000 unter George W. Bush zum ersten afroamerikanischen Außenminister aufstieg. "Wir haben einen bemerkenswerten und liebevollen Ehemann, Vater, Großvater und einen großartigen Amerikaner verloren", heißt es in einem Posting auf Powells Facebook-Seite von Seiten der Familie. Außerdem dankten sie "dem medizinischen Personal für ihre fürsorgliche Behandlung". In dem Posting war von Komplikationen wegen der Infektion die Rede.
Als General gehörte Powell den Vereinigten Stabschefs (Joint Chiefs of Staff/JCS), einem wichtigen Beratungsgremium, des Präsidenten und des Verteidigungsministers in Militärangelegenheiten an. Das Amt des Außenministers bekleidete er von 2001 bis 2005 unter Präsident George. W. Bush, als es zu den 9/11-Anschlägen der Al-Kaida in New York und Washington kam. Unter Ronald Reagan war er zuvor von 1987 bis 1989 Nationaler Sicherheitsberater gewesen. Unter George Bush senior war er JCS-Vorsitzender, also Generalstabschef.
Parteiaustritt nach Sturm aufs Kapitol
Nach dem Sturm von Anhängern des abgewählten Präsidenten Donald Trump auf das Kapitol in Washington Anfang dieses Jahres trat Powell aus der Republikanischen Partei aus. Er war ein entschiedener Trump-Gegner in den eigenen Reihen.
Trumps Ex-Sicherheitsberater John Bolton im PULS 24 Interview über die Rolle Trumps beim Sturm auf das Kapitol.
Berüchtigt ist Powells Auftritt im UNO-Sicherheitsrat 2003, wo er angebliche Beweise vorlegte, wonach der Irak Massenvernichtungswaffen besitze. Danach zogen die USA gegen den irakischen Machthaber Saddam Hussein in den Krieg. Später kam heraus, dass die Rechtfertigung für den Krieg auf falschen und ungedeckten Analysen des Geheimdienstes beruhte.
Biden dankbar für "gemeinsamen Kampf um die Seele der Nation"
US-Präsident Joe Biden würdigte den Ex-Außenminister als "zuverlässigen Vertrauten in guten und schweren Zeiten". First Lady Jill Biden und er seien "zutiefst betrübt über das Ableben unseres lieben Freundes und eines Patrioten von unübertroffener Ehre und Würde", hieß es in einer am Montag vom Weißen Haus verbreiteten Mitteilung des Präsidenten. "Er wird uns als einer unserer großen Amerikaner in Erinnerung bleiben."
"Ich bin ihm für immer dankbar für seine Unterstützung meiner Kandidatur für das Präsidentenamt und für unseren gemeinsamen Kampf um die Seele der Nation", teilte Biden mit Blick auf Powell weiter mit. Der Republikaner Powell hatte vor der Wahl im November vor knapp einem Jahr die Kandidatur des Demokraten Biden gegen den damaligen Präsidenten Donald Trump unterstützt. Powell war von 1989 bis 1993 Generalstabschef, von 2001 bis 2005 war er Außenminister unter dem republikanischen Präsidenten George W. Bush.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin erklärte während einer Reise in Georgien, die Welt habe "eine der herausragendsten Führungspersönlichkeiten verloren". Powell sei als erster Schwarzer Generalstabschef und Außenminister geworden. Er sei seit vielen Jahren ein Freund und Mentor für ihn gewesen, sagte der ebenfalls afroamerikansiche frühere General. "Wir werden ihn definitiv vermissen. Ich fühle mich, als hätte ich ein Loch in meinem Herzen", sagte Austin.
Zusammenfassung
- Ex-US-Außenminister Colin Powell ist laut seiner Familie an den Folgen einer Covid-19-Erkrankungen gestorben. Er wurde 84 Jahre alt.
- "Wir haben einen bemerkenswerten und liebevollen Ehemann, Vater, Großvater und einen großartigen Amerikaner verloren", heißt es in einem Posting auf Powells Facebook-Seite von Seiten der Familie.
- Als General gehörte Powell den Vereinigten Stabschefs (Joint Chiefs of Staff/JCS), einem wichtigen Beratungsgremium, des Präsidenten und des Verteidigungsministers in Militärangelegenheiten an.
- Das Amt des Außenministers bekleidete er von 2001 bis 2005 unter Präsident George. W. Bush, als es zu den 9/11-Anschlägen der Al-Kaida in New York und Washington kam.
- Berüchtigt ist Powells Auftritt im UNO-Sicherheitsrat 2003, wo er angebliche Beweise vorlegte, wonach der Irak Massenvernichtungswaffen besitze. Danach zogen die USA gegen den irakischen Machthaber Saddam Hussein in den Krieg.
- Später kam heraus, dass die Rechtfertigung für den Krieg auf falschen und ungedeckten Analysen des Geheimdienstes beruhte.