Ex-Beraterin von Pence kritisierte Trumps Corona-Politik
Troye beriet Pence nach Angaben der "Washington Post" bis zu ihrem Ausscheiden im August unter anderem zum Coronavirus. Sie nahm demnach in dieser Funktion an Sitzungen der Coronavirus-Task-Force teil, der Pence vorsteht.
In einem Video, das die Gruppe "Republikanische Wähler gegen Trump" am Donnerstag veröffentlichte, sagte Troye mit Blick auf das Virus: "Gegen Mitte Februar wussten wir, dass die Frage nicht war, ob Covid eine große Pandemie hier in den Vereinigten Staaten würde, sondern wann. Aber der Präsident wollte das nicht hören, weil seine größte Sorge war, dass wir in einem Wahljahr sind." Hätte Trump das Virus ernst genommen, hätte er dessen Ausbreitung verlangsamt. Trump zieht als Kandidat der Republikaner in die Wahl am 3. November.
In dem Video zitiert Troye Trump aus einem Task-Force-Treffen mit den Worten: "Vielleicht ist diese Covid-Sache eine gute Sache. Ich mag es nicht, anderer Menschen Hände zu schütteln. Ich muss die Hände dieser abscheulichen Menschen nicht schütteln." Troye sagte, sie sei ihr Leben lang eine Anhängerin der Republikaner gewesen. Sie werde nun aber den Kandidaten der US-Demokraten, Joe Biden, wählen - "weil ich wirklich glaube, dass wir uns in einer Zeit der Verfassungskrise befinden. Unter diesen Umständen steht das Land über der Partei".
Pence wies die Vorwürfe zurück. Troyes Äußerungen wirkten wie die einer verärgerten Mitarbeiterin, "die sich entschlossen hat, im Wahljahr Politik zu machen", sagte er bei einer Veranstaltung im Weißen Haus nach Angaben anwesender Reporter. "Ich könnte nicht stolzer sein auf die Arbeit, die wir geleistet haben."
Zusammenfassung
- Eine frühere Beraterin von US-Vizepräsident Mike Pence hat schwere Vorwürfe gegen US-Präsident Donald Trump im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie erhoben.
- Olivia Troye sagte der "Washington Post", Trumps Reaktion auf die Krise habe eine "völlige Missachtung menschlichen Lebens" gezeigt.
- Ihm sei es vor allem um die Wirtschaft und um seine Wiederwahl gegangen.
- Trump zieht als Kandidat der Republikaner in die Wahl am 3. November.