Europäische Kommission genehmigte AstraZeneca-Impfstoff
Die Europäische Union folgt der Zulassung der Europäische, Arzneimittelbehörde EMA. Die hatte am Freitagnachmittag eine bedingte Zulassung für Personen ab 18 Jahren des Impfstoffs empfohlen. Es ist damit der dritte in der EU zugelassene Covid-19-Impfstoff nach den Mitteln von Biontech/Pfizer und Moderna.
Bedingte Zulassung ab 18 Jahren
Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) empfahl am Freitag eine bedingte Zulassung des Impfstoffs ab 18 Jahren. Die finale Entscheidung muss nun von der Europäischen Kommission gefällt werden. Diese gilt als Formsache. Es wäre damit der dritte in der Europäischen Union zugelassene Covid-19-Impfstoff nach den Mitteln von Biontech/Pfizer und Moderna.
Eine Altersobergrenze nannte die EMA nicht. Die Behörde wies aber darauf hin, dass es noch nicht genügend Daten über die Wirksamkeit des AstraZeneca-Präparats bei älteren Menschen gebe, um zu beurteilen, wie effektiv es bei diesen sei.
"Gute Wirkung und Verträglichkeit"
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) begrüßten die Entscheidung der EMA. "Jeder von der EMA zugelassene Impfstoff durchläuft ein präzises und verantwortungsvolles Prüfverfahren. Die EMA sieht beim Impfstoff von AstraZeneca grundsätzlich eine gute Wirkung und Verträglichkeit, weist aber auf eine geringe Zahl an Studienteilnehmern in der Gruppe von Menschen mit höherem Alter hin", betonten die Regierungsvertreter. Kurz und Anschober wollen bis Sonntag eine Bewertung des Nationalen Impfgremiums. Am Montag werden diese Erkenntnisse dann mit den Landeshauptleuten diskutiert und die weitere Vorgehensweise bei der Impf-Planung abgestimmt.
Hacker rechnet mit 60.000 Impfdosen für Wien
Der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) zeigte sich am Abend in der ORF-Sendung "Wien heute" angesichts der jüngsten Entwicklungen optimistisch. Der neue Impfstoff ist leichter zu handhaben und zu lagern. Hacker geht davon aus, dass hierzulande "vielleicht in der übernächsten Woche" 344.000 AstraZeneca-Dosen verfügbar sein werden und die Bundeshauptstadt davon 21 Prozent erhält. 60.000 könnten dann gleich verimpft werden. Der Stadtrat meint, dass bis Ende März 31 Prozent der Wiener Bevölkerung durchgeimpft werden könnten.
Alexander Herzog Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs) über die Zulassung des Impfstoffs von AstraZeneca
Der Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs (Pharmig) begrüßte die Empfehlung der Zulassung des AstraZeneca-Vakzins als dritten Corona-Impfstoff in der EU. "Die Impfstoffe bauen auf unterschiedlichen Technologien auf. Was ihnen aber allen gemeinsam ist, ist die Fähigkeit, einen schweren Krankheitsverlauf von Covid-19 zur verhindern und damit auch Todesfälle zu vermeiden", betonte Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog in einer Aussendung.
Zusammenfassung
- In der Europäischen Union kann mit Impfungen mit einem dritten Covid-19-Impfstoff begonnen werden.
- Die Europäische Kommission erteilte dem Vakzin des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca am Freitag die finale Genehmigung.
- Als weltweit erstes Land hatte Großbritannien das Vakzin von AstraZeneca zugelassen.
- Im Streit mit der EU-Kommission beruft sich das Unternehmen auf Produktionsprobleme.