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"Ernüchternd": Österreich im Korruptions-Vergleich auf Platz 20

Österreich ist im Korruptionsindex von Transparency International (TI) auf Platz 20 von 180. Damit macht Österreich zwar zwei Plätze gut, für Alexander Picker, Vorstandsvorsitzender der TI-Austria, dennoch ein "ernüchterndes Ergebnis für die Politik". 

Vor fünf Jahren stand Österreich im internationalen Korruptionsindex noch an zwölfter Stelle weltweit und an zehnter Stelle in Europa. Zahlreiche Skandale - etwa die Veröffentlichung des Ibiza-Videos - haben aber zu einer merklichen Verschlechterung im Ranking über die Jahre beigetragen.

Nicht viel zum Positiven beitragen konnten etwa das verschärfte Korruptionsstrafrecht. Diese Schritte würden sich erst in Zukunft auswirken, betonte Alexander Picker, Vorstandsvorsitzender von TI-Austria. Dennoch machte Österreich im internationalen Ranking zwei Plätze gut und steht nun an 20. Stelle von 180, wie der am Dienstag veröffentlichte Index zeigt. 

Dänemark, Finnland und Neuseeland auf den Stockerlplätzen

Den ersten Rang im internationalen Vergleich hat sich dieses Jahr wieder Dänemark gesichert (90 Punkte), auf Platz zwei und drei befinden sich Finnland und Neuseeland. Österreich konnte diesmal nur 71 Punkte erzielen und befindet sich selbst im europäischen Vergleich nur an 13. Stelle. Deutlich besser schnitten etwa die Nachbarländer Deutschland und die Schweiz ab. Internationale Schlusslichter sind Somalia (11 Punkte) sowie Venezuela, Syrien und Südsudan mit je 13 Punkten.

"Ernüchterndes Ergebnis für Österreich"

Trotz leichter Verbesserung ortet Picker dennoch ein "ernüchterndes Ergebnis für Österreich". Auch Georg Krakow, Vorstandsmitglied von TI-Austria, gibt sich im Ö1-"Morgenjournal" skeptisch: "Ich würde nicht sagen, dass sich Österreich verbessert hat", sagt er. Es habe sich international lediglich die Gesamtsituation verschlechtert. 

Österreich im Ranking 2021 stark abgerutscht, seitdem "grundeln wir dort immer noch herum". Der Weg nach oben sei ein holpriger: "Wenn das Vertrauen mal erschüttert ist, dann ist es schwer wieder nach oben zu kommen", so Krakow.

Das Informationsfreiheitsgesetz, welches am Mittwoch im Nationalrat beschlossen werden soll, sei ein "zentrales Element", um eine transparente Verwaltung sicherzustellen und das "Unwohlsein" in der Bevölkerung zu minimieren. 

ribbon Zusammenfassung
  • Österreich belegt im Korruptionsindex von Transparency International (TI) Platz 20 von 180, eine Verschlechterung gegenüber dem 12. Platz vor fünf Jahren.
  • Dänemark führt den internationalen Vergleich mit 90 Punkten an.
  • Für Alexander Picker, Vorstandsvorsitzender der TI-Austria, dennoch ein "ernüchterndes Ergebnis für die Politik".