Erneut gewaltsame Proteste gegen Corona-Maßnahmen in Spanien
Auf Fernsehbildern waren brennende Müllcontainer und Menschen zu sehen, die Steine schleuderten und Schaufenster einwarfen. 30 Personen wurden festgenommen, drei Polizisten verletzt. Regierungschef Pedro Sanchez warnte, die von "Unvernunft und Gewalt" geprägten Proteste einiger Weniger seien nicht hinnehmbar.
Auch in Barcelona gab es wieder gewaltsame Proteste, die nach einer Demonstration gegen Zwangsräumungen säumiger Wohnungsmieter ausbrachen. Ein Mensch wurde festgenommen.
Weitere Proteste in der Nacht auf Sonntag mit vereinzelten Festnahmen und Verletzten wurden unter anderem aus den Städten Logrono, San Sebastian, Vitoria, La Rioja und Malaga gemeldet.
In der Nacht zuvor waren bei Straßenschlachten mit vor allem rechten Hooligans 20 Polizisten und sieben Demonstranten verletzt worden. 15 Menschen wurden laut Polizei festgenommen.
Spanien ist eines der von der Coronakrise am schwersten getroffenen Länder Westeuropas. Am Donnerstag hatte das Parlament der Verlängerung des Alarmzustandes - der dritthöchsten Notstandsstufe - bis zum 9. Mai zugestimmt. 13 der 17 autonomen Gemeinschaften riegelten ihr Territorium für bis zu zwei Wochen ab. In Katalonien dürfen die Menschen an den Wochenenden ihre Heimatorte nicht mehr verlassen. In vielen Städten wie etwa in Barcelona gelten nächtliche Ausgangssperren. Gaststätten, Kinos, Theater und Fitnessklubs sind geschlossen, nur Kindergärten und Schulen sind weiter offen.
Zusammenfassung
- In Spanien ist es die zweite Nacht in Folge zu gewaltsamen Protesten gegen die Einschränkungen des öffentlichen Lebens wegen der Corona-Pandemie gekommen.
- Weitere Proteste in der Nacht auf Sonntag mit vereinzelten Festnahmen und Verletzten wurden unter anderem aus den Städten Logrono, San Sebastian, Vitoria, La Rioja und Malaga gemeldet.
- Spanien ist eines der von der Coronakrise am schwersten getroffenen Länder Westeuropas.