EMA-Zulassung der dritten Impfung für Montag erwartet
In Österreich wurde bereits im September mit der Verimpfung des "dritten Stichs" in Pflege- und Altenheimen begonnen - auf Empfehlung des Nationalen Impfgremiums (NIG) hin. Nun sollen solche "Booster-Impfungen" auch offiziell in der EU zugelassen werden. Es wird erwartet, dass die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) diesen Schritt am Montag tätigen wird. Das teilte Stella Kyriakides, EU-Kommissarin für Gesundheit, in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Montag mit. Seit fast einem Monat prüft die EMA entsprechende Anträge der Impfstoffhersteller Moderna und Pfizer/Biontech.
In Österreich können sich Vollimmunisierte sechs bis neun Monate nach der zweiten Impfung ein drittes Mal impfen lassen. Durch die dritte Impfung soll der Corona-Schutz aufrechterhalten werden. Die Auffrischungsimpfungen nur mit den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer sowie Moderna durchgeführt. Laut Mückstein werden alle Österreicher "aktiv angeschrieben, um ihnen zu sagen, wann sie dran sind".
Off-Label-Use
Interessant ist hier die unterschiedliche Vorgehensweise der Regierung bei der Impfung von Kindern und der "Booster-Impfung". Während bei Kinderimpfungen von politischer Seite gebremst und auf die fehlende EMA-Zulassung verwiesen wird, haben die politischen Verantwortungsträger diese Schwelle im Fall der dritten Impfung übergangen. Hier wird argumentiert, dass die die Auffrischung von der geltenden Zulassung gedeckt sei. Sowohl die EMA als auch die EU halten sich in der Frage zurück und verweisen darauf, dass die Entscheidung Aufgabe der Mitgliedstaaten sei. Für notwendig erachtet die EMA die Impfung aber nicht.
Zu einem Politikum hat sich in die letzten Wochen die Immunisierung von Kindern unter 12 Jahren entwickelt. Hier hielt Mückstein am Freitag fest, dass diese erst nach einer Zulassung durch die EMA starten werden und verwies dabei auf die Entscheidung des Nationalen Impfgremiums.
Paulke-Korinek, Leiterin der Abteilung für Impfwesen im Gesundheitsministerium, im PULS 24 Interview.
Maria Paulke-Korinek vom Nationalen Impfgremium sagte dazu im PULS 24 Interview, dass man zunächst abschätzen müsse, ob die "Impfung sicher ist". Daher müsse "die EMA auf jeden Fall die Daten evaluieren und eine Zulassung aussprechen", erst dann werde sich das nationale Impfgremium das Nutzen-Risiko-Verhältnis anschauen, erklärte Paulke Korinek. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wieso diese Sicherheitsstandards nicht auch für die dritte Impfung gelten.
Zusammenfassung
- In Österreich wurde bereits im September mit der Verimpfung des "dritten Stichs" in Pflege- und Altenheimen begonnen - auf Empfehlung des Nationalen Impfgremiums (NIG) hin.
- Nun sollen solche "Booster-Impfungen" auch offiziell in der EU zugelassen werden.
- Es wird erwartet, dass die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) diesen Schritt am Montag tätigen wird. Das teilte Stella Kyriakides, EU-Kommissarin für Gesundheit, in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am
- Seit fast einem Monat prüft die EMA entsprechende Anträge der Impfstoffhersteller Moderna und Pfizer/Biontech.
- In Österreich können sich Vollimmunisierte sechs bis neun Monate nach der zweiten Impfung ein drittes Mal impfen lassen. Durch die dritte Impfung soll der Corona-Schutz aufrechterhalten werden.
- Die Auffrischungsimpfungen nur mit den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer sowie Moderna durchgeführt. Laut Mückstein werden alle Österreicher "aktiv angeschrieben, um ihnen zu sagen, wann sie dran sind".