ECDC warnt vor starkem Infektionsanstieg ohne Maßnahmen
Sollten die Maßnahmen zur Virus-Eindämmung nicht beibehalten oder gar verstärkt werden, müsse man Studien zufolge mit einem beträchtlichen Anstieg der Infektions- und Todesfallzahlen rechnen. Unmittelbare, strikte und entschiedene Maßnahmen seien entscheidend, um die Virus-Übertragungen zu kontrollieren und die Kapazitäten des Gesundheitswesen zu schützen, erklärte das ECDC in seiner am Montag veröffentlichten neuen Corona-Risikobewertung. Während die meisten Länder im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) derzeit sinkende Infektionszahlen verzeichneten, habe die Einführung und zunehmende Verbreitung der zuerst in Großbritannien, Südafrika und Brasilien bemerkten Virus-Varianten Besorgnis ausgelöst.
Von den Varianten sei die zunächst in England nachgewiesene Mutante diejenige, die sich im EWR am umfassendsten verbreitet habe. Irland melde bereits, dass die diese Variante (B.1.1.7) die im Land dominierende sei. Mehrere weitere Länder kämen Schätzungen zufolge in den kommenden Wochen in dieselbe Situation.
Die südafrikanische Mutation ist primär in Österreich verbreitet. Laut dem Bericht der ECDC wurde bis 11. Februar die Südafrikanische Mutation B.1.251 in 40 Ländern weltweit nachgewiesen, insgesamt gab es ungefähr 1.400 Fälle. Auf den Europäischen Wirtschaftsraum entfielen rund 350 Fälle. Der Großteil davon fand sich in Österreich bzw. in Tirol - 295 bestätigte Fälle bis vergangenen Donnerstag. Somit machen die bestätigten Mutationsfälle in Österreich 21 Prozent aller weltweiten Fälle und 84 Prozent aller nachgewiesenen Mutationen in der EU aus.
Die Empfehlung der ECDC lautet, dass die Staaten ihre Möglichkeiten zur Sequenzierung von Corona-Proben auf- und ausbauen sollen, erklärte Ammon. Auch ergänzende Maßnahmen wie Tests, Kontaktverfolgung, die Isolation von Fällen und die Quarantäne von Kontakten seien wichtig.
Zusammenfassung
- Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC hat davor gewarnt, Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus und dessen Varianten zum jetzigen Zeitpunkt zu lockern.
- Die meisten Fälle der Südafrikanischen Mutation gibt es unterdessen in Österreich.
- Laut dem Bericht der ECDC wurde bis 11. Februar die Südafrikanische Mutation B.1.251 in 40 Ländern weltweit nachgewiesen, insgesamt gab es ungefähr 1.400 Fälle.