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E-Government in Österreich nicht sehr beliebt

Die Coronakrise und die damit einhergehende Schließung der Ämter hat die Nutzung von E-Government nicht in die Höhe schnellen lassen. Laut einer Studie nutzten im vergangenen Jahr nur 32 Prozent mindestens einmal pro Woche digitale Behördendienste. Damit ist der Anteil im Vergleich zu 2018 gleich geblieben, allerdings hat sich die Frequenz der Nutzung um vier Prozent etwas erhöht. Auch im internationalen Vergleich nutzen die Österreicher digitale Dienste eher selten.

Die Daten stammen aus dem Digital Government Citizien Survey der Boston Consulting Group (BCG). BCG ermittelt alle zwei Jahre, wie stark die Bürger im internationalen Vergleich digitale Verwaltungsdienstleistungen nutzen und wie zufrieden sie damit sind. Für die aktuelle Erhebung wurden 24.500 Bürger aus 36 Ländern befragt, davon 500 Personen in Österreich.

Dass die Österreicher mit 32 Prozent keine Weltmeister bei der Nutzung digitaler Behördendienste sind, zeigt der Vergleich mit anderen Staaten: In den Top-3-Staaten Indien, Saudi-Arabien und Dänemark beträgt die Quote zwischen 62 und 75 Prozent. Der internationale Durchschnitt liegt bei 47 Prozent. Hinzu kommt, dass in den Top-10-Ländern der Anteil der Bürger, die digitale Behördenservices mehr als einmal pro Woche nutzen, ebenfalls auf einem beträchtlich höheren Niveau liegt.

Auch die Zufriedenheit mit den Angebotenen E-Government-Services lässt in Österreich noch zu wünschen übrig. Mehr als jeder zweite Befragte (58 Prozent) zeigte sich zufrieden mit den digitalen Verwaltungsdienstleistungen. Das sind immerhin vier Prozent mehr als noch 2018. Im Durchschnitt der untersuchten Industrieländer liegt die Zufriedenheit aber mit 64 Prozent ebenfalls wesentlich höher. Österreich belegt damit Platz 25 im Ranking der 36 untersuchten Nationen.

Immerhin wären 44 Prozent der Österreicher bereit, persönliche anonymisierte Daten weiterzugeben, wenn die Gemeinschaft davon profitieren würde. 15 Prozent würden in diesem Fall sogar nicht anonymisierte Daten zur Verfügung stellen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Coronakrise und die damit einhergehende Schließung der Ämter hat die Nutzung von E-Government nicht in die Höhe schnellen lassen.
  • Laut einer Studie nutzten im vergangenen Jahr nur 32 Prozent mindestens einmal pro Woche digitale Behördendienste.
  • Damit ist der Anteil im Vergleich zu 2018 gleich geblieben, allerdings hat sich die Frequenz der Nutzung um vier Prozent etwas erhöht.
  • Der internationale Durchschnitt liegt bei 47 Prozent.