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Trump schwadroniert von Tampons und Windrädern

Donald Trump strauchelt und taumelt durch den US-Wahlkampf. Seine Pressekonferenz am Donnerstag war wieder gespickt mit absurden Aussagen und haltlosen Attacken gegen seine Konkurrentin Kamala Harris. Sie wolle "Kommunismus" und Stromwerke schließen, zudem töten Windräder tausende Vögel, wenn es nach Trump geht.

Vor dem Haupthaus seines Golfklubs in der Nähe von New York City wandte sich Ex-Präsident Donald Trump in einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit. Da meinte er, dass er eine "sehr ruhige Kampagne" führe: "Es gibt kein Geschrei. (...) Ich bin eine sehr ruhige Person, glauben Sie's oder nicht". 

Was er an diesem Termin anbot, kann allerdings keineswegs als "sehr ruhig" bezeichnet werden. An ein Skript hält er sich - wie man ihn kennt - nicht lange. Er schimpfte, schwadronierte, erzählte haarsträubende Lügen und redete teils völlig an Fragen vorbei. Eine Frage zu den Lebensmittelpreisen? Er beantwortete sie mit dem Abbau von Schiefergas, sogenanntes Fracking. 

Seine Attacken auf Harris - wie von Parteikollegin Nikki Haley gefordert - stellte er nicht ein: "Sie zerstört alles, was sie angreift". Auch habe er ein Recht, sie persönlich anzugreifen. "Ich bin sehr wütend auf sie wegen dem, was sie dem Land angetan hat. Ich bin sehr wütend auf sie, dass sie das Justizsystem gegen mich und andere Leute eingesetzt hat," so Trump. Damit gemeint sind die laufenden Strafverfahren gegen den Ex-Präsidenten - was genau Kamala Harris damit zu tun haben soll, ist völlig unklar. 

Harris wolle Stromwerke abschaffen

Trump bezeichnete Harris auf der Pressekonferenz zudem erneut als "radikale Linke" und bescheinigte ihr eine "sehr starke kommunistische Neigung". Das Einzige, was Harris liefern könne, sei "fürchterliche Inflation, massive Kriminalität und der Tod des amerikanischen Traums". Auch wolle Harris die USA in "ein kommunistisches System werfen, in dem jeder Gesundheitsversorgung erhält". 

Völlig abstrus wirkt auch unter anderem der Vorwurf zu Harris' Energiepolitik: "Sie will Stromwerke schließen und Millionen Menschen in die Armut stürzen. Sie werden keine Heizung mehr haben, keinen Strom". Trump selbst sei ja "großer Fan von Strom", den man auch für KI brauche. Kein Fan ist er hingegen von Windrädern. "Wind ruiniert alles, killt alle Vögel. Tausende Vögel tot… Diese Windmühlen machen sie wie nichts kaputt", behauptete Trump. Das ist offenkundig falsch. 

Hätte Clinton in den Knast stecken können, glaubt er

Ähnlich absurd mutet Trumps Aussage an, er hätte verhindert, dass seine demokratische Rivalin im Präsidentschaftswahlkampf 2016, Hillary Clinton, ins Gefängnis muss. "Wäre es nicht schrecklich, die Ehefrau des früheren Präsidenten der Vereinigten Staaten ins Gefängnis zu stecken? Ich hätte das sehr einfach tun können. Sie war so schuldig", behauptete Trump. Tatsächlich war es das FBI, das bei der damaligen E-Mail-Affäre zwar Fahrlässigkeit, aber keine Straftat festgestellt hatte. 

Tampons auf der Burschen-Toilette

Auch gegen den demokratischen Vize-Kandidaten Tim Walz hatte Trump einen haltlosen Angriff parat: "Er hat ein Gesetz unterzeichnet, dass alle Burschen-Klos in Minnesota Tampons haben müssen". Auch das stimmt nicht. Als Gouverneur von Minnesota unterschrieb Walz 2023 zwar wirklich ein Gesetz, dass Schulen anwies, Tampons in Toiletten zur Verfügung zu stellen. In dem Gesetz ist allerdings keine Rede von Burschen oder Mädchen.

Über seine Gegnerin im Wahlkampf, meinte er: "Niemand weiß ihren Nachnamen. Niemand weiß, wer sie ist". Angesichts dessen, dass Kamala Harris 2020 zur Vizepräsidentin gewählt wurde, erübrigt sich wohl, die Sinnhaftigkeit dieser Aussage zu überprüfen. 

ribbon Zusammenfassung
  • Donald Trump strauchelt und taumelt durch den US-Wahlkampf.
  • Seine Pressekonferenz am Donnerstag war wieder gespickt mit absurden Aussagen und haltlosen Attacken gegen seine Konkurrentin Kamala Harris.
  • Sie wolle "Kommunismus" und Stromwerke schließen, zudem töten Windräder tausende Vögel, wenn es nach Trump geht.