"Sie ist erbärmlich": Trump will Harris als Gegnerin
Seit der ersten TV-Debatte strauchelt der Wahlkampf von US-Präsident Joe Biden (81). Er wirkte im Duell gegen seinen republikanischen Herausforderer Donald Trump (79) kraftlos, stotterte und geriet immer wieder ins Stocken. Die ersten Demokrat:innen riefen bereits zu Bidens Rückzug auf, er selbst bekräftigte aber, er "gehe nirgendwo hin".
Nun wollen wichtige Spender:innen den Geldhahn zudrehen, falls Biden nicht aus dem Rennen aussteigt. Darunter befinden sich etwa der "Lost"-Drehbuchautor Damon Lindelof und Abigail Disney, die Erbin des Disney-Familienvermögens.
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"Wenn Biden nicht zurücktritt, werden die Demokraten verlieren. Dessen bin ich mir absolut sicher", sagte Disney gegenüber CNBC. Stattdessen befürworte sie eine Kandidatur von Vizepräsidentin Kamala Harris.
Trump nennt Harris "erbärmlich"
Wer das - überraschenderweise - auch unterstützen würde, ist Trump. In einem geleakten Video, das ihn gemeinsam mit seinem Sohn Barron (18) in einem Golf Buggy zeigt, sagt er, sie die "bessere" Gegnerin sei. Seine Erklärung ist aber: "Sie ist so schlecht. Sie ist so erbärmlich. Sie ist so scheiß-schlecht (im Original: "fucking bad")".
https://twitter.com/CollinRugg/status/1808925768141189330
Biden hingegen bezeichnet er in dem Clip, der offenbar heimlich aufgenommen war, als einen "kaputten Haufen Scheiße", der kurz davor stehe, "das Rennen aufzugeben".
Laut einer Reuters/Ipsos-Umfrage vom Dienstag, hätte Harris aber bessere Chancen gegen Trump als Biden. 47 Prozent der registrierten Wähler:innen unterstützen demnach Trump und immerhin 45 Prozent Harris. Das Ergebnis liegt aber innerhalb der Schwankungsbreite, es gibt daher keinen klaren Spitzenreiter. Besonders Frauen zählen zu den Unterstützerinnen der derzeitigen Vizepräsidentin.
Wer ist Kamala Harris?
Harris selbst zeigt sich einstweilen aber weiterhin als glühende Verteidigerin Bidens. Direkt nach der desaströsen TV-Debatte erklärte sie auf CNN: "Ich werde nicht die ganze Nacht damit verbringen, mit Ihnen über die letzten 90 Minuten zu reden, wenn ich mir die letzten 3,5 Jahre an Leistung angesehen habe." Andere Demokrat:innen folgten ihrem Beispiel und orientierten sich an ihrer Antwort.
Nichtsdestoweniger sprachen einige Quellen gegenüber NBC News davon, dass Harris bereit wäre, die Führungsrolle zu übernehmen, sollte sich das ergeben; primär würde sie aber Bidens Kandidatur weiterhin unterstützen.
Die ehemalige Senatorin von Kalifornien bewarb sich schon 2020 im demokratischen Vorwahlkampf, zog schlussendlich aber als Bidens Vize ins Weiße Haus ein. Lange blieb sie dort unauffällig, doch nun dürfte sich das Blatt gewendet haben. Die 59-Jährige wird als naheliegendste Nachfolgerin von Biden gehandelt.
Video: Druck auf Biden wächst
Zusammenfassung
- Der Rückhalt für Joe Biden als nächster demokratischer Präsidentschaftskandidat schwindet zunehmend.
- Nun pausieren bekannte Spender:innen den Geldfluss für Biden.
- Die Disney-Erbin will etwa erst wieder unterstützen, wenn Vizepräsidentin Kamala Harris antritt.
- Über die würde sich auch Trump freuen, denn sie sei "erbärmlich".
- Dabei prophezeien ihr Umfragen aktuell bessere Chancen als Biden.