Deshalb nennt Amnesty International die Hamas nicht "Terrororganisation"
Shoura Hashemi ist Geschäftsführerin bei Amnesty Österreich. Die Organisation stand in Kritik, weil Amnesty die Hamas nicht als Terrororganisation deklariert.
https://twitter.com/amnesty_de/status/1729122805818777618
Amnesty Österreich bezeichnet die Hamas als "Hamas" - sie persönlich habe die Gruppe auch schon als Terrororganisation bezeichnet. Man wolle aber nicht an den "War on Terror" erinnern, so Hashemi.
"Amnesty als Organisation verwendet den Begriff Terror nicht, weil man die Sorge hat, dass - weil es ja diesen Krieg gegen den Terror gegeben hat, von den USA ausgerufen - Guantanamo, die sehr umstritten sind, aus unserer Sicht, auch menschenrechtlich. Deshalb ist Amnesty vorsichtig mit dem Begriff Terror."
Sie selbst habe sich selbst aber über den Tweet gewundert, weil es in Europa dazu Rechtssprechung gebe. Die Hamas ist auf der Terror-Liste der EU.
Amnesty International würde nicht in die Diskussion im Zusammenhang mit dem "War on Terror" kommen wollen, also wer nun Terroristen seien und wer nicht. EU-Recht würde nicht für die ganze Organisation gelten, weil sie ja weltweit agiere.
Auch UN unter Kritik
Auch die Vereinten Nationen kamen zuletzt stark in Kritik, weil es rund zwei Monate dauerte, bis die geschlechtsspezifische Gewalt der Hamas gegen israelische Frauen und Mädchen verurteilt wurden. Bei dem Überfall der Terrororganisation der Hamas auf Israel am 7. Oktober wurden Frauen und Mädchen brutal ermordet, davor vergewaltigt - diese systematischen Gewalt-Exzesse wurden auch in den Sozialen Medien geteilt. Auch nun freigelassene Geiseln wurden in der Geisel-Haft Opfer sexueller Gewalt.
https://twitter.com/UN_Women/status/1730780060947296681
Auch Hashemi stimmt der Kritik zu - man hätte sich früher dazu äußern müssen. Auch die ersten Berichte hätten ernst genommen werden sollen - die Aufbereitung würde jetzt noch dauern, so die Amnesty International Österreich-Chefin.
Gewalt gegen Frauen am 7. Oktober
Mittlerweile häufen sich die Berichte, vielen Beobachtern ist es ein Anliegen, dass diese Gewalt von den Vereinten Nationen verurteilt wird.
Rund zwei Monate nach dem Angriff der Hamas auf Israel kristallisiert sich eine geschlechterspezifische Komponente heraus: Soldatinnen auf Beobachterposten an der Grenze zum Gaza-Streifen hätten gewarnt, sie seien ignoriert worden, weil sie junge Frauen sind.
Laut Recherchen der "New York Times" wusste das israelische Heer, die IDF, seit spätestens Juni 2023 davon, dass die Hamas genau diese Art der Invasion auf Israel plante - auf die Analystin, die intern davon berichtete, sei nicht ernst genommen worden.
Zusammenfassung
- Amnesty Österreich Geschäftsführerin Shoura Hashemi erklärt, warum die weltweite Organisation die Hamas nicht als Terrororganisation bezeichnet.
- Sie selbst sieht die Gruppe gemäß der europäischen Rechtssprechung klar als Terrororganisation.
- Gewalt an Frauen verurteil Hashemi klar.