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Harris: Demokraten wollen Kandidatur fixieren, Trump ätzt

Die Demokraten wollen Kamala Harris früher als geplant als neue Kandidatin bestätigen. Unterstützung bekommt sie nach Joe Bidens Rückzugsrede auch von Barack Obama. Herausforderer Donald Trump kritisierte seine neue Kontrahentin scharf.

Die US-Demokraten wollen ihren Präsidentschaftskandidaten bereits vor dem Parteitag Mitte August auf virtuellem Weg bestimmen. Der zuständige Ausschuss der Demokratischen Partei billigte das Prozedere dafür.

Falls sich nur eine Person zur Wahl stelle, könne eine elektronische Abstimmung frühestens am 1. August starten, teilte die Partei mit. Sollte es mehrere Anwärter geben, beginne die Abstimmung ein paar Tage später.

Harris ist derweil die Einzige

Mögliche Anwärter hätten bis Ende Juli Zeit, eine Präsidentschaftsbewerbung einzureichen und unter anderem die Unterstützung von 300 Delegierten vorzuweisen. Bisher ist US-Vizepräsidentin Kamala Harris die einzige Anwärterin.

Präsident Joe Biden hatte seine Stellvertreterin bei seinem Rückzug aus dem Wahlkampf als Ersatzkandidatin für die Wahl Anfang November vorgeschlagen. Schätzungen von US-Medien zufolge hat Harris derzeit die Unterstützung von genügend Delegierten der Demokraten, um als Kandidatin ihrer Partei nominiert zu werden. Das geht aus öffentlichen Unterstützungsbekundungen hervor. Ein parteiinterner Herausforderer hat sich bisher nicht zu Wort gemeldet. 

Obama unterstützt Harris

Einem Medienbericht zufolge will nun auch der ehemalige US-Präsident Barack Obama Harris als Präsidentschaftskandidatin öffentlich unterstützen. Obama habe die Kandidatur von Harris bereits privat voll unterstützt und stehe in regelmäßigem Kontakt mit ihr, berichtete der Sender NBC News am Donnerstag unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen. Auch gemeinsame Wahlkampfauftritte seien geplant.

Trump: Harris "liberaler als Sanders"

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich unterdessen Harris im Wahlkampf schon vorgeknöpft. Seit dreieinhalb Jahren sei die Demokratin "die ultraliberale treibende Kraft hinter jeder einzelnen Biden-Katastrophe", sagte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina.

"Kamala Harris ist die liberalste gewählte Politikerin in der amerikanischen Geschichte. Wussten Sie, dass sie eine ultraliberale Politikerin ist?", fragte Trump. Harris sei "absolut schrecklich" und sogar liberaler als der linke Politiker Bernie Sanders

Trump warf der 59-Jährigen vor, ungeeignet dafür zu sein, das Land anzuführen. "Sie wird unser Land zerstören." Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Harris hatte sich bisher als toughe Staatsanwältin präsentiert und Trumps juristische Probleme thematisiert. Der Republikaner ist mittlerweile ein verurteilter Straftäter.

USA: Wahlkampf nimmt Fahrt auf

ribbon Zusammenfassung
  • Die US-Demokraten planen, ihren Präsidentschaftskandidaten vor dem Parteitag Mitte August auf virtuellem Weg zu bestimmen. Falls sich nur eine Person zur Wahl stellt, kann die Abstimmung frühestens am 1. August starten.
  • Bisher ist US-Vizepräsidentin Kamala Harris die einzige Anwärterin und hat die Unterstützung von genügend Delegierten, um als Kandidatin nominiert zu werden. Präsident Joe Biden hatte Harris nach seinem Rückzug als Ersatzkandidatin vorgeschlagen.
  • Einem Medienbericht zufolge will nun auch der ehemalige US-Präsident Barack Obama Harris als Präsidentschaftskandidatin öffentlich unterstützen. 
  • Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich unterdessen Harris im Wahlkampf schon vorgeknöpft.