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Cold Case im Mostviertel: Luftbilder waren Auslöser für Grabungen

Aufnahmen aus der Luft zeigten, dass kurz nach dem Verschwinden von Maria O. ein Fundament errichtet wurde. Jetzt wird im Mostviertel wieder nach ihrer Leiche gesucht.

Im Fall der seit 1982 vermissten Maria O. aus dem Mostviertel haben Luftbilder eine neue Spur gebracht. Der Vergleich von militärischen Luftbildern war laut Staatsanwaltschaft St. Pölten ausschlaggebend für die neuerlichen Grabungen im Bezirk Melk gewesen.

Die Aufnahmen hätten gezeigt, dass "zeitnah zum Verschwinden von Maria O. ein Fundament oder eine Begrenzung errichtet wurde", sagte Sprecher Leopold Bien am Mittwoch auf Anfrage. Gegen den damaligen Partner der Frau wird wegen Mordverdachts ermittelt.

Grabungen noch nicht abgeschlossen

Die Luftbilder waren laut Bien der Anlass, "das Grundstück in seiner Gesamtheit durchzuarbeiten". Die Grabungen seien noch nicht abgeschlossen, teilte der Sprecher mit. Ermittelt wird seitens des Landeskriminalamtes Niederösterreich und der Staatsanwaltschaft St. Pölten.

Im Raum steht, dass der Mostviertler seine damalige Partnerin 1982 umgebracht haben könnte. Ihr damaliger Lebensgefährte erzählte dem Umfeld, sie wäre im Jahr 1982 zu ihrem Bruder nach Kanada gegangen und hätte ihn und das gemeinsame Baby alleine zurückgelassen. Diese Version wurde mehrere Jahrzehnte offenbar von niemandem angezweifelt.

Ins Rollen kam der Fall erst 2019. Damals seien zum ersten Mal Hinweise aus dem familiären Umfeld der Vermissten bekannt geworden. "Ich betonier' dich ein wie die Maria!", soll der Lebensgefährte im Streit zu einer anderen Frau gesagt haben. Diese ging zur Polizei.

Verdächtiger sitzt Haftstrafe ab

Der Mann befindet sich derzeit in Strafhaft. Der 64-Jährige war Anfang September 2019 festgenommen worden. Er wurde inzwischen u.a. wegen Sexualdelikten zu jahrelanger Haft verurteilt.

Nach der Leiche von Maria O. war schon vor vier Jahren bei Grabungen gesucht worden. Medien berichteten von der Vermutung, dass die Frau im Zuge der Errichtung einer Gartenmauer einbetoniert worden sein könnte. Die aktuelle Grabung ist der vierte Versuch, die sterblichen Überreste von Maria O. zu finden.

ribbon Zusammenfassung
  • Aufnahmen aus der Luft zeigten, dass kurz nach dem Verschwinden von Maria O. ein Fundament errichtet wurde.
  • Jetzt wird im Mostviertel wieder nach ihrer Leiche gesucht.