Chiles Präsident befeuert mit Antarktis-Besuch Spekulationen
Seinem Büro zufolge ist Boric auch das erste lateinamerikanische Staatsoberhaupt, das in die Antarktis reiste. Der Präsident wurde demnach von seinen Verteidigungs- und Umweltministerinnen sowie von hochrangigen Armeevertretern begleitet. Er besuchte zunächst die chilenische Forschungsstation am Unión-Gletscher, wie es weiter hieß. Mit Hubschraubern und Flugzeugen der chilenischen Luftwaffe flog die Delegation am Abend anschließend zur US-Forschungsstation Amundsen-Scott. Die Reise falle in eine "wichtige Zeit für die wissenschaftlichen Aktivitäten Chiles in der Region", teilte das Präsidentenbüro weiter mit.
Dem US-Außenministerium zufolge erheben neben Chile sechs weitere Staaten Ansprüche auf Gebiete der Antarktis, die von den USA und weiteren Ländern als unrechtmäßig angesehen würden. Neben Chile hatten unter anderem Frankreich, die USA, Großbritannien, Argentinien und Japan im Laufe des 20. Jahrhunderts Forschungsstationen in der Antarktis errichtet.
Laut dem 1959 geschlossenen Antarktis-Vertrag sind militärische Aktivitäten in dem Gebiet untersagt. Er dient der Vermeidung von Besitzansprüchen, die Antarktis darf demnach nur für Forschungszwecke genutzt werden.
Zusammenfassung
- Der chilenische Präsident Gabriel Boric hat als erster lateinamerikanischer Staatschef die Antarktis besucht, um Chiles Gebietsansprüche zu stärken.
- Boric wurde von Ministerinnen und hochrangigen Armeevertretern begleitet und besuchte die chilenische Forschungsstation am Unión-Gletscher sowie die US-Station Amundsen-Scott.
- Der Antarktis-Vertrag von 1959 erlaubt nur Forschungsaktivitäten und verbietet militärische Nutzung, dennoch erheben sieben Staaten, darunter Chile, Gebietsansprüche.