Causa Mateschitz-Swarovski: Hanke verurteilt nicht

Rund um den Luxus-Urlaub von Kristall-Erbin Victoria Swarovski und Red-Bull-Erben Mark Mateschitz ist eine Diskussion um CO₂-Ausstoß und Millionärssteuer entstanden. Der Wiener Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) hält sich, anders als seine Parteikollegin Julia Herr, mit Kritik zurück.

Privatjet, Limo-Service, Jacht: Stolz postete Victoria Swarovski ihren Luxus-Geburtstag in Griechenland auf Instagram. SPÖ-Nationalratsabgeordnete Julia Herr kritisierte die "Liebesreise" von Swarovski und Red-Bull-Erben Mark Mateschitz auf Twitter.

"CO₂-Ausstoß von Reichen zig-fach höher", so Herr. Laut ihr verursache der Urlaub "wahrscheinlich mehr CO₂-Ausstoß als andere im ganzen Jahr". Klimaschutz sei eine "soziale Frage", meinte die Bereichssprecherin für Umwelt und Klima. Sie warf das Thema Millionärssteuer in den Raum.

Auf X (vormals Twitter) erntete Herr Kritik für die Bemerkung: Eine Millionensteuer würde den CO₂-Ausstoß nicht senken.

Hanke: Verurteilung ist nicht richtig

"Umweltbewusstsein müssen wir an uns selbst festmachen", meint der Wiener Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) im PULS 24 Interview auf die Diskussion angesprochen. Jeder gebe sein Bestes, das heiße jedoch nicht, dass "man immer alle Wege hundertprozentig ökologisch wertvoll zurücklegen kann". Man müsse vorsichtig sein, wenn es darum geht, "andere in die Auslage zu stellen", so Hanke. 

In der Causa sei er gegen eine Verurteilung von Mateschitz und Swarovski – er halte dies nicht für richtig. Eine "angemessene Diskussion über die Sache" sei entscheidend, Investitionen seien zu setzen, damit es "uns allen gelingt, Mobilität im neuen Sinne wirklich leben zu können". Man sollte laut Hanke "angemessen mit Worten und Verurteilungen umgehen".

KPÖ: "Verprassen, was Mehrheit der Österreicher erarbeitet"

Die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) legte gleich nach: Swarovski und Mateschitz würden "mit Jachten und Privatjets verprassen, was die Mehrheit der Österreicher erarbeiten", so Bundessprecher Tobias Schweiger. Der KPÖ ginge es nicht um kleine Betriebe oder das Angesparte von Menschen - vielmehr um "die Macht, die wenige mit ihren gewaltigen Vermögen über uns haben".

Es ginge darum, gemeinsam darüber zu entscheiden, was und wie produziert wird. Nicht eine "verstaatlichte Wirtschaft" sei das Ziel, aber eine "demokratische, in der die Menschen, die den Reichtum schaffen, auch darüber entscheiden, wie er verwendet wird".

Meinl-Reisinger: "Haut es allen grad die Sicherung raus?"

Kanzlersprecher Daniel Kosak sah in der Diskussion eine "Grenzüberschreitung". So solle man nicht den "Lifestyle von nicht politisch tätigen Privatpersonen öffentlich" anprangern. Red Bull bezahle "fast 600 Millionen Euro an Steuern" - "Geld, mit dem vieles in Österreich finanziert werden kann".  Er halte den "politischen Angriff auf erfolgreiche Unternehmer:innen wirklich für falsch", so Kosak.

Kosak wurde auf sozialen Medien jedoch darauf hingewiesen, dass sein Chef Karl Nehammer seinerzeit als Innenminister eine Mutter öffentlich brandmarkte, um die illegale Abschiebung von deren Tochter zu rechtfertigen.

Auch NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger kritisierte: "Enteignung? Staatswirtschaft? 'Demokratischer Entscheid' über die Frage, wie wer Urlaub macht?" "Haut es allen grad die Sicherung raus?", so Meinl-Reisinger.

ribbon Zusammenfassung
  • Rund um den Luxus-Urlaub von Kristall-Erbin Victoria Swarovski und Red-Bull-Erben Mark Mateschitz ist eine größere Diskussion rund um das Thema CO2-Ausstoß und Millionensteuer entstanden.
  • SPÖ-Nationalratsabgeordnete Julia Herr kritisierte die "Liebesreise" von Swarovski und Red-Bull-Erben Mark Mateschitz auf Twitter.
  • Die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) legte gleich nach: Swarovski und Mateschitz würden "mit Jachten und Privatjets verprassen, was die Mehrheit der Österreicher erarbeiten".
  • Wiener Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) hält sich, anders als seine Parteikollegin Julia Herr, mit Kritik zurück.