Botschafter: Lage in Israel und Iran angespannt
"Österreicherinnen und Österreicher in Israel mögen sich auf der Homepage des Außenministeriums registrieren. So können wir sie im Fall des Falles direkt per SMS und Email kontaktieren", so Lutterotti. An der Botschaft seien keine Änderungen vorgesehen. "Wir an der Botschaft arbeiten seit dem 7. Oktober (2023, dem Terror-Großangriff der Hamas, Anm.) im Krisenmodus. Wir werden die Stellung halten, damit wir bei Bedarf umfassend Hilfe leisten können. Es ist nicht vorgesehen, Personal zu reduzieren."
Grundsätzlich sei die Lage in Israel weiterhin sehr angespannt. "Die Menschen in Israel sind seit dem 7. Oktober sehr traumatisiert und emotional sehr mit dem Schicksal der Geiseln beschäftigt", sagte der Botschafter.
Auch im Iran behält die österreichische Diplomatie die Situation genau im Auge. Schon seit Herbst 2022 gilt hier die Reisewarnung der höchsten Stufe (Ausreisen, keine Einreise in den Iran). Laut Wolf Dietrich Heim, Österreichs Botschafter in Teheran, seien nur wenige österreichische Reisende im Iran registriert.
Diese "wurden und werden individuell aufgefordert, möglichst rasch auszureisen", so der Diplomat. "Jene Österreicherinnen und Österreicher, die sich aus familiären Gründen derzeit noch im Iran aufhalten, haben dieser Tage keine konsularische Unterstützung erbeten und verfolgen die Entwicklungen aufmerksam." Für den Fall einer zeitnah möglichen Eskalation befinde sich die Botschaft in erhöhter Bereitschaft, um vollumfänglich auch außerhalb der Regeldienstzeiten konsularische Unterstützung leisten zu können.
Nach der gezielten Tötung des Hamas-Anführers Ismail Haniyeh Mittwochfrüh in der iranischen Hauptstadt Teheran will Irans Oberster Führer Ayatollah Ali Khamenei einem Bericht zufolge einen direkten Angriff auf Israel. Am Donnerstag hat Israel ferner den Militärchef der militanten Palästinenser-Organisation Hamas, Mohammed Deif, für tot erklärt.
Zuvor hatte auch die Tötung eines Hisbollah-Kommandanten in der libanesischen Hauptstadt Beirut zu höchster Anspannung im Nahen Osten geführt. In Erwartung möglicher Vergeltungsschläge nach den Angriffen in Beirut und Teheran befindet sich die israelische Armee nach Medienberichten in höchster Alarmbereitschaft.
Zusammenfassung
- Österreich plant vorerst keine Evakuierungen von Staatsbürgern aus Israel, trotz angespannter Sicherheitslage. Die Botschaft in Tel Aviv arbeitet seit dem 7. Oktober 2023 im Krisenmodus.
- Im Iran gilt seit Herbst 2022 die Reisewarnung der höchsten Stufe. Österreichische Reisende wurden aufgefordert, möglichst rasch auszureisen.
- Nach der Tötung des Hamas-Anführers Ismail Haniyeh in Teheran und des Hisbollah-Kommandanten in Beirut ist die Spannung im Nahen Osten hoch. Irans Oberster Führer Ayatollah Ali Khamenei plant einen direkten Angriff auf Israel.