Bonus macht Handwerker-Arbeit billiger
Konkret ist vorgesehen, dass 20 Prozent der Kosten für Handwerksleistungen von staatlicher Seite getragen werden. Allerdings ist die Maximal-Fördersumme 2.000 Euro. Subventioniert werden Leistungen zwischen (rückwirkend) 1. März diesen Jahres und 31. Dezember 2025. Eingereicht werden kann ab 15. Juli. Gefördert wird nur die Arbeit, nicht aber das Material.
Dass der Bonus heuer höher als im kommenden Jahr ist, begründete die Grüne Wirtschaftssprecherin Elisabeth Götze mit einem Anreiz, dass Arbeiten möglichst schnell gestartet werden sollen. Denn, wie VP-Mandatar Peter Haubner ausführte, es gehe auch um Hilfe für die danieder liegende Bauwirtschaft. Somit werde es zwei Gewinner geben: die Konsumenten und die gewerblichen Handwerksbetriebe. Immerhin würden auch 300 Millionen in die Hand genommen.
Die SPÖ sah mit dem Handwerkerbonus eine langjährige Forderung der eigenen Fraktion erfüllt. Dennoch zeigte sich der Abgeordnete Christoph Matznetter irritiert - nämlich darüber, dass die Antragsstellung nur online erfolgen kann.
Haubner argumentierte, dass dennoch niemand ausgeschlossen sei. Denn der Antrag könne auch von Dritten eingereicht werden, etwa von Familienmitgliedern, Handwerk-Betrieben oder den Seniorenorganisationen. Matznetter sah hier Zynismus. Auch die FPÖ beantragte (vergeblich), dass es eine analoge Antragsmöglichkeit geben müsste. Zugestimmt wurde von den Freiheitlichen, weil man neben den Vorteilen für Bürger und Betriebe auch einen Rückgang der Schwarzarbeit erhofft, wie der Abgeordnete Axel Kassegger ausführte.
Klar gegen den Handwerkerbonus argumentierten die NEOS. Deren Mandatar Gerald Loacker meinte, man traue sich auch in einem Wahljahr, gegen populistische Geschenke vorzugehen. Der Bonus sei nett, aber nicht sinnvoll. Loacker verwies darauf, dass viele diesen lukrieren würden, die ihn gar nicht bräuchten. Sinnvoller fände er eine Senkung der Lohnnebenkosten.
Zusammenfassung
- Der österreichische Nationalrat hat die Wiedereinführung des Handwerkerbonus beschlossen, der 20 Prozent der Arbeitskosten von Handwerksleistungen bis zu 2.000 Euro für 2023 und 1.500 Euro für 2024 abdeckt.
- Die Beantragung des Zuschusses ist ausschließlich online möglich, was von der SPÖ und FPÖ kritisiert und von den NEOS komplett abgelehnt wird, während die ÖVP und die Grünen die Maßnahme unterstützen.
- Der Förderzeitraum für die Handwerkerleistungen erstreckt sich rückwirkend vom 1. März 2023 bis zum 31. Dezember 2025, wobei Anträge ab dem 15. Juli eingereicht werden können.