Belästigung und Verletzung: Grünen-Mandatar Stammler tritt zurück

Der grüne Nationalratsabgeordnete Clemens Stammler soll am 19. Oktober an einem Übergriff beteiligt gewesen sein, berichtete das "Profil".

Am Mittwoch zog Stammler die Konsequenzen: In einer Aussendung teilte er mit, dass er sein Nationalratsmandat und sein Mandat in der Oberösterreichischen Landwirtschaftskammer mit sofortiger Wirkung zurücklegen werde. Er gab zu, dass er "handgreiflich" geworden sei.

An dem Abend des Vorfalls legte der AMS-Direktor und Hobby-DJ Johannes Kopf im Wiener Club U4 auf, schrieb das "Profil". Vor allem Mitglieder der Wiener Politik-Blase seien dort geladen gewesen. So auch Stammler, zu dessen Rollen auch Mitglied des erweiterten Landesvorstandes der Grünen Oberösterreich, Obmann der Grünen Bäuerinnen und Bauern Oberösterreich und Kammerrat der Oberösterreichischen Landwirtschaftskammer zählen.

Journalist an Luftröhre verletzt

Gegen zwei Uhr früh habe Stammler eine NGO-Mitarbeiterin belästigt, die so wie er gerade das U4 verlassen habe. Der grüne Abgeordnete war alkoholisiert.

Ein Journalist eilte der Frau zu Hilfe, Stammlers Verhalten dürfte also dementsprechend aggressiv gewesen sein, schildert das "Profil". Stammler soll daraufhin den Journalisten am Hals gepackt und gegen eine Wand gedrückt haben. Anwesende hätten die Polizei gerufen.

Der Journalist habe Verletzungen an der Luftröhre erlitten, das Krankenhaus habe daher eine Anzeige wegen Körperverletzung erstattet.

Stammler will keine Fragen beantworten

Stammler erklärte, sein Verhalten sei "ein furchtbarer Fehler, der einem nicht passieren darf", gewesen. Er habe bereits mit den beteiligten Personen gesprochen und sie um Verzeihung gebeten. Er wolle sich nun professionelle Hilfe suchen. 

Zudem würde er fürs Erste keine Fragen zu dem Vorfall und seinem Rücktritt beantworten. "Ich möchte erst selbst verstehen, was mit mir los ist und dafür brauche ich Zeit", hieß es in der Aussendung.

Wer Stammler im Nationalrat nachfolgt, sei Sache der oberösterreichischen Grünen, hieß es auf APA-Anfrage aus dem grünen Klub.