Schallenberg: Putin hat den Krieg "moralisch de facto verloren"
Alexander Schallenberg geht davon aus, dass die Brutalität im Krieg in der Ukraine zunehmen werde. Die Bilder von Butscha seien "unter die Haut gegangen". Deswegen sei das Treffen zwischen dem Bundeskanzler und Russlands Machthaber Wladimir Putin auch notwendig, so Schallenberg. Die Entscheidung sei laut dem Minister nach dem Treffen und Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Selensky am Sonntag gefallen. Es hat außerdem Kontakte mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz, den Spitzen der Europäischen Union und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan gegeben.
"Keine verlorene Stimme"
Österreich möchte "jede Chance ergreifen" um die "humanitäre Hölle in der Ukraine zu beenden". Jede Stimme, die Präsident Putin mit der Realität konfrontiert, sei "keine verlorene Stimme" so Schallenberg. Bisher gebe es zwar auch regelmäßig Telefongespräche der Staats- und Regierungschefs des Westens - so z.B. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron - für den Außenminister sind aber auch Gespräche "von Angesicht zu Angesicht" wichtig. Deswegen gebe es auch keine Medienbegleitung - es sei ein reines "Vier-Augen-Gespräch".
Zwar seien nicht alle 27 EU-Staaten informiert. Mit den "wichtigsten Akteuren" wurde allerdings zuvor intensiv gesprochen. Österreich stehe fest an der Seite der Europäischen Union. Für Außenminister Schallenberg sei es gut Putin zu sagen, "dass dieser Präsident den Krieg moralisch de facto verloren hat."
Zusammenfassung
- Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat am Montag beim Treffen der EU-Außenminister in Brüssel das Treffen von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) mit Russlands Machthaber Wladimir Putin verteidigt.
- Die Bilder von Butscha seien "unter die Haut gegangen".
- Deswegen sei das Treffen zwischen dem Bundeskanzler und Russlands Machthaber Wladimir Putin auch notwendig, so Schallenberg.
- Österreich möchte "jede Chance ergreifen" um die "humanitäre Hölle in der Ukraine zu beenden".