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Auf Propagandatour in Moskau: Kneissl lobbiert gegen EU-Sanktionen

Bei einer Konferenz in Moskau kritisiert die ehemalige Außenministerin Karin Kneissl die EU-Sanktionen gegen Russland.

Bereits als österreichische Außenministerin (auf FPÖ-Ticket) sorgte Karin Kneissl mit ihrer Russland- und Putin-Nähe für Kritik, so knickste sie zum Beispiel bei ihrer Hochzeit vor dem russischen Präsidenten.

Nun lobbyierte sie gegen die EU-Sanktionen gegen Russland. Bei einem Kongress in Moskau kritisierte sie am 26. April: "Das ist keine Politik, das sind nur Sanktionen." Nordamerika und die EU seien in der gleichen Position wie Australien und Japan. Damit mache man keine Politik, sondern nur Ersatz-Politik.

Kneissl: Türkei zeigt große Kunst der Diplomatie

Lobend hob sie hingegen die Türkei hervor. Diese widersetze sich jedem Druck und weigere sich, Sanktionen gegen Russland einzuführen. "Meiner Ansicht nach, die Beziehung zwischen Ankara und Moscow, ist ein Beispiel der großen Kunst von wahrer Diplomatie", sagt sie in einer Rede.

Geteilt wurden die Ausschnitte aus der Rede in einem Twitter-Video, darunter bedankt sich Kneissl: "Vielen Dank für Ihr Zitat aus meiner Rede, die ich letzten Dienstag in Moskau gehalten habe."

Seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat die Europäische Union mehrere Sanktionspakete gegen Russland beschlossen. Unter anderem darf Rohöl aus Russland nur noch in Ausnahmefällen in die EU importiert werden, es gelten Handelsbeschränkungen für industrielle Güter und Exportbeschränkungen unter anderem für Militärgüter und dessen Bauteile. 

Nach ihrer Amtszeit als Außenministerin war Kneissl als Kommentatorin im russischen Staatsfernsehen "Russia Today" tätig. Außerdem hatte sie einen Aufsichtsratsposten im teilstaatlichen russischen Ölkonzern Rosneft inne. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine wurde auch sie vom EU-Parlament selbst mit Sanktionen belegt.

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  • Bei einer Konferenz in Moskau kritisiert die ehemalige Außenministerin Karin Kneissl die EU-Sanktionen gegen Russland.