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Albanien plant Kleinststaat für Bektaschi-Orden

Albanien plant die Gründung eines souveränen Kleinststaates in der Hauptstadt Tirana für den muslimischen Sufi-Orden der Bektaschi. Der Mini-Staat solle nach dem Vorbild des Vatikans in Rom errichtet werden, sagte Albaniens Ministerpräsident Edi Rama am Samstag. Damit werde die religiöse Toleranz bewahrt und gefördert. Der Kleinstaat hätte eine eigene Verwaltung und würde die Souveränität Albaniens nicht in Frage stellen. Dort sollen keine Steuern erhoben werden.

Es werde auch keine Polizei und keine Mauern geben. Rama nannte keine Einzelheiten zum Zeitplan. Das albanische Parlament müsste den Plan noch absegnen.

Die Bektaschi machen einer Volkszählung zufolge etwa zehn Prozent der muslimischen Bevölkerung des Landes aus. Der Orden wurde im 13. Jahrhundert im Osmanischen Reich gegründet. Einige wichtige Führungspersönlichkeiten der Bektaschi ließen sich in Albanien nieder, nachdem der Gründungsvater der modernen Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, sie in der Türkei verboten hatte.

ribbon Zusammenfassung
  • Albanien plant die Errichtung eines souveränen Kleinststaates in Tirana für den Bektaschi-Orden, um religiöse Toleranz zu fördern. Der Plan sieht vor, dass der Kleinststaat nach dem Vorbild des Vatikans keine Steuern erhebt und keine Polizei hat.
  • Etwa zehn Prozent der muslimischen Bevölkerung Albaniens gehören dem Bektaschi-Orden an, der im 13. Jahrhundert im Osmanischen Reich gegründet wurde. Wichtige Führer des Ordens siedelten nach Albanien über, nachdem sie in der Türkei verboten wurden.
  • Der albanische Ministerpräsident Edi Rama kündigte an, dass das Parlament den Plan noch genehmigen muss. Einzelheiten zum Zeitplan wurden nicht genannt.