Rechtswalzer in der Hofburg
Demos, Sperren: Diese Öffis sind vom Akademikerball betroffen
Anlässlich des am Freitag in der Wiener Hofburg stattfindenden freiheitlichen "Akademikerballs" und der zu erwartenden Proteste wird am Heldenplatz wieder ein Platzverbot verhängt. Die Sperrzone tritt um 17 Uhr in Kraft.
Die Ringstraße wird für den Verkehr ab diesem Zeitpunkt abschnittsweise gesperrt. Die Polizei empfiehlt, den innerstädtischen Bereich großräumig zu umfahren. Insgesamt werden mehrere hundert Polizisten und Polizistinnen im Einsatz stehen.
Rund um den Ball wurden laut Angaben der Polizei mehrere Standkundgebungen im innerstädtischen Bereich angezeigt. Zusätzlich gibt es eine Marschkundgebung gegen den von Kritikern als internationales Vernetzungstreffen Rechtsextremer bezeichneten Ball: Die "Offensive gegen Rechts" hat ab 17 Uhr wieder zu einem Demonstrationszug durch die Innenstadt aufgerufen - vom Universitätsring über den Hohen Markt zum Stephansplatz.
Ringstraße teilweise gesperrt
Aufgrund der Demonstrationen sowie des Platzverbotes ist in und um die Innenstadt mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen, so die Polizei. Ab 17.00 Uhr wird die Ringstraße für den Fahrzeugverkehr zwischen Operngasse und Wipplingerstraße gesperrt.
Weiters wird es zu kurzfristigen temporären Verkehrssperren und Verkehrsableitungen im Versammlungsbereich selbst sowie auf den angrenzenden Straßenzügen kommen. Für Ballgäste wird das Zufahren zur Veranstaltungsstätte möglich sein.
Die Polizei empfiehlt den Bereich großräumig zu umfahren. Auch die Benützer öffentlicher Verkehrsmittel müssen mit Einschränkungen rechnen.
Rund um den Ball werden mehrere hundert Polizisten aus Wien und aus den Bundesländern Niederösterreich und Oberösterreich im Einsatz stehen. Auch der Verkehrsklub ÖAMTC erwartet Verkehrsbehinderungen und riet ebenfalls zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel oder zum großräumigen Ausweichen.
Der Zutritt zur Hofburg selbst wird laut Polizei "von der Bereitschaft abhängig gemacht, Kleidung und mitgeführte Behältnisse durchsuchen zu lassen", hieß es in einer Pressemitteilung.
Diese Straßenbahnen sind betroffen
Auch die Wiener Linien sind von den Straßensperren betroffen – in mehreren Abschnitten.
Zunächst kommt es zu zahlreichen Änderungen, die zwischen 13.00 und 15.30 Uhr geplant sind:
- Linie D: Umleitung zwischen Schwarzenbergplatz und Börse über Franz-Josef-Kai.
- Linie 1: Umleitung zwischen Börse und Karlsplatz über Schwedenplatz, Franz-Josef-Kai und Julius-Raab-Platz.
- Linie 5: Geteilte Linienführung, kein Verkehr zwischen Franz-Josef-Bahnhof und Blindengasse.
- Linie 33: Betrieb nur zwischen Friedrich Engels Platz und Augasse, kein Verkehr zwischen Franz-Josefs-Bahnhof und Josefstädter Straße.
- Linie 37: Betrieb nur zwischen Hohe Warte und Bahnhof Gürtel.
- Linie 38: Betrieb nur zwischen Grinzing und Bahnhof Gürtel.
- Linie 40: Betrieb nur zwischen Herbeckstraße und Glatzgasse.
- Linie 41: Betrieb nur zwischen Pötzleinsdorf und Glatzgasse.
- Linie 42: Betrieb nur zwischen Antonigasse und Bahnhof Gürtel.
- Linie 43: Betrieb nur zwischen Neuwaldegg und Alser Straße.
- Linie 44: Betrieb nur zwischen Ottakring, Maroltingergasse und Johann-Nepomuk-Berger-Platz.
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Linie 71: Betrieb nur zwischen Kaiserebersdorf und Schwarzenbergplatz.
Die zweite "Welle" an Einschränkungen folgt voraussichtlich zwischen 16.00 und 22.00 Uhr. Bei diesen Straßenbahnen kommt es zu Einschränkungen:
- Linie D: Geteilte Linienführung, kein Verkehr zwischen Schwarzenbergplatz und Börse.
- Linie 1: Umleitung zwischen Kliebergasse und Hintere Zollamtsstraße über den Hauptbahnhof, Rennweg und Landstraße.
- Linie 2: Geteilte Linienführung, kein Verkehr zwischen Ring, Volkstheater und Schwedenplatz.
- Linie 43: Betrieb nur zwischen Neuwaldegg und Alser Straße.
- Linie 44: Betrieb nur zwischen Ottakring, Maroltingergasse und Johann-Nepomuk-Berger-Platz.
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Linie 71: Betrieb nur zwischen Kaiserebersdorf und Schwarzenbergplatz.
Von den Sperren sind auch einige Buslinien betroffen:
- Linien 1A, 2A und 3A fahren ab 16.00 Uhr gar nicht mehr.
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Linie 74A: Betrieb nur zwischen St. Marx und Landstraße.
Die Wiener Linien betonten, dass diese Maßnahmen nicht alle gleichzeitig und dauerhaft auftreten. "Je nach Fortschritt der Demonstration und Freiwerden von Strecken werden die betroffenen Linien umgehend normalisiert." Es könnten kurzfristig aber auch andere Linien betroffen sein. Die Wiener Linien empfehlen deshalb auf Anzeigen und Lautsprecherdurchsagen zu achten, beziehungsweise sich über die WienMobil App und auf der Webseite der Wiener Linien zu informieren.
Ball ausverkauft
Der Ball ist ausverkauft, wie der Ballveranstalter und Wiener Gemeinderat Udo Guggenbichler (FPÖ) zur APA sagte. In der Vergangenheit wurde die Veranstaltung immer wieder von zum Teil heftigen Protesten begleitet. Insbesondere im Jahr 2014 kam es zu zahlreichen Sachbeschädigungen und auch zu einer erheblichen Anzahl an verletzten Demonstranten und Polizisten. In den Jahren danach beruhigte sich die Situation aber deutlich.
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Der Unmut richtete sich stets vorwiegend gegen deutschnationale Burschenschafter, die bereits seit 1952 die Veranstaltung ausrichteten und prägten. Bis 2012 wurde die Veranstaltung vom Wiener Korporationsring (WKR) organisiert. Nach Differenzen mit der Wiener Hofburg übernahm die FPÖ Wien die Organisation, die ihn dann in "Akademikerball" umtaufte.
Für Aufsehen sorgte in den vergangenen Jahren immer wieder die Gästeliste. So war wiederholt auch Identitären-Mitgründer Martin Sellner in der Wiener Hofburg zugegen.
Video: Demos gegen den Akademikerball 2024
Rückblick aufs Vorjahr: Neben dem Dritten Nationalratspräsidenten Norbert Hofer, der als Stammgast des Balles gilt, war auch dessen Vorgänger als FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, Teil der umstrittenen Veranstaltung. Unter den Gästen waren außerdem Baumeister Richard Lugner und der Identitäre Martin Sellner.
Stark am Ball vertreten sein wird die FPÖ. Zwar nimmt Partei-Chef Herbert Kickl wie üblich nicht teil. Kommen wird hingegen Nationalratspräsident Walter Rosenkranz, der aber nicht wie zuletzt die Eröffnungsrede halten wird.
Dies übernimmt heuer ein Wissenschafter, hieß es im Vorfeld. Ihr Kommen zugesagt haben u.a. auch Wiens FPÖ-Landesparteichef Dominik Nepp und der Wiener Klubobmann Maximilian Krauss.
Zusammenfassung
- Der alljährliche Akademikerball findet am Freitag in der Hofburg statt.
- Ebenso traditionsgemäß wie das Treffen von Burschenschaftern und Rechten gibt es auch heuer wieder Demos und eine Platzsperre.
- Wie das Auto- und Öffi-Fahrer trifft.