AfD verhängt Auftrittsverbot gegen Maximilian Krah
Für für Spitzenkandidaten der deutschen AfD für die EU-Wahl, Maximilian Krahgelte, gilt ab jetzt für alle Wahlkampfveranstaltungen der AfD und für andere Veranstaltungen der Bundespartei ein Auftrittsverbot. Das bestätigte ein Parteisprecher der Nachrichtenagentur AFP nach einer Telefonkonferenz des Bundesvorstands am Mittwoch.
Hintergrund ist die Ankündigung des französischen Rassemblement National vom Dienstag, die Zusammenarbeit mit der AfD im EU-Parlament aufzukündigen.
Die AfD-Spitze würde die Zusammenarbeit mit dem RN gerne fortsetzen, wie es aus Parteikreisen hieß. Die AfD arbeitet im Europaparlament mit der Partei Le Pens, der italienischen Lega und der FPÖ in der Fraktion ID (Identität und Demokratie) zusammen.
Schon seit Längerem gibt es zwischen der AfD und dem RN Unstimmigkeiten. Nach den Enthüllungen des Medienhauses Correctiv über ein Rechtsradikalen-Treffen in Potsdam im Jänner hatte Le Pen deutliche Kritik geäußert.
Nach französischen Medienberichten geht es um ein Interview Krahs in der italienischen Zeitung "La Repubblica" vom Wochenende. Darin behauptete er, nicht alle Mitglieder der SS seien kriminell gewesen. "Ich werde nie sagen, dass jeder, der eine SS-Uniform trug, automatisch ein Verbrecher war", sagte Krah der Zeitung.
Auf die Frage, ob die SS Kriegsverbrecher seien, antwortete er: "Es gab sicherlich einen hohen Prozentsatz an Kriminellen, aber nicht alle waren kriminell."
Die nationalsozialistische SS bewachte und verwaltete unter anderem die Konzentrationslager und war maßgeblich für Kriegsverbrechen verantwortlich. Bei den Nürnberger Prozessen nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sie zu einer verbrecherischen Organisation erklärt.
Video: Rechtsextremer Verdachtsfall: Urteil im Fall AfD
Zusammenfassung
- Die deutsche AfD hat ein Auftrittsverbot für ihren Europa-Spitzenkandidaten Maximilian Krah verhängt.
- Es gilt für alle Wahlkampf- und Bundesparteiveranstaltungen.
- Hintergrund ist die Ankündigung des französischen Rassemblement National vom Dienstag, die Zusammenarbeit mit der AfD im EU-Parlament aufzukündigen.
- Krahgelte hatte auf die Frage, ob die SS Kriegsverbrecher seien, geantwortet, dass "nicht alle" kriminell gewesen seien.