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33 Tote bei Israels Einsatz im Westjordanland

Seit Beginn einer israelischen Militäraktion gegen islamistische Extremisten in der vergangenen Woche im nördlichen Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge 33 Menschen getötet und 140 weitere verletzt worden. Unter den Toten seien sieben Minderjährige, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. 19 Palästinenser seien allein in der Stadt Jenin ums Leben gekommen.

Berichten zufolge soll es sich bei vielen der Opfer um Militante handeln, bei einigen aber auch um Zivilisten. Israels Armee bestätigte die Zahl der Getöteten zunächst nicht.

Israel hatte vergangene Woche eine Militäraktion im nördlichen Westjordanland begonnen. Die Armee begründete das Vorgehen mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Anschlägen auf Israelis. Ziel sei es, gegen die Hamas sowie den Islamischen Jihad vorzugehen.

Das israelische Militär teilte mit, in Tulkarem im Nordwesten des Westjordanlands hätten Soldaten bei einem Schusswechsel zwei Bewaffnete getötet. Bei der Razzia in dem Ort sei zudem ein Labor zur Herstellung von Sprengstoff sowie improvisierte Sprengsätze gefunden worden. In der Nacht nahmen israelische Sicherheitskräfte den Angaben nach mehrere Verdächtige im Westjordanland fest.

Zum Tod einer 16-Jährigen in einem Ort westlich der Stadt Jenin am Dienstag sagte die Armee, die Einzelheiten des Vorfalls würden geprüft. Die Jugendliche kam nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah durch Schüsse israelischer Einsatzkräfte, die bei einer Razzia mehrere Personen festnehmen wollten, ums Leben.

Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Gazakriegs nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 deutlich verschärft. Seitdem wurden bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Westjordanland mehr als 650 Palästinenser getötet. Zugleich hat auch die Gewalt extremistischer israelischer Siedler im besetzten Westjordanland zugenommen.

ribbon Zusammenfassung
  • Seit Beginn der israelischen Militäraktion im nördlichen Westjordanland wurden 33 Palästinenser getötet und 140 verletzt. Unter den Toten sind sieben Minderjährige, 19 der Todesopfer stammen aus der Stadt Jenin.
  • Die Militäraktion zielt darauf ab, gegen die Hamas und den Islamischen Jihad vorzugehen. In Tulkarem wurden zwei Bewaffnete bei einem Schusswechsel getötet und ein Labor zur Herstellung von Sprengstoff entdeckt.
  • Seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 wurden im Westjordanland über 650 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen getötet.