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2G-"Überholspur" an Universitäten

An der WU Wien und der Uni Graz gibt es nun eine "Überholspur" für Geimpfte und Genesene. Diese sogenannten "Fast Lanes" sollen die Kontrollen vereinfachen und beschleunigen.

Nach drei Semestern, in denen an den Unis coronabedingt vorwiegend Fernlehre stattgefunden hat, sind die Studierenden im aktuellen Wintersemester zum Großteil wieder in den Hörsälen zurück. Dabei setzen die Unis auf 3G, in manchen Bereichen gelten strengere Vorgaben (z.B. 2G in der Medizin, 2,5G an manchen Standorten). Mit Ende August waren ohnehin bereits 80 Prozent der Studierenden geimpft, an der Wirtschaftsuni und der Uni Graz gibt es nun erste "Fast Lanes" für Geimpfte.

Mit "Fast Lane Sticker" schneller in die Vorlesung

Bei der Bundes-ÖH hat man mit den "Fast Lanes" keine Probleme und erwartet, dass noch weitere Unis das System übernehmen werden. "Das Feedback der Studierenden ist durchwegs positiv, weil es schneller geht", berichtet ein Sprecher der Österreichischen HochschülerInnennschaft (ÖH) der APA-Anfrage. Für die ÖH sei wichtig gewesen, dass der Datenschutz gewahrt bleibe. Und das sei, nachdem es sich sowohl an der WU als auch der Uni Graz um ein freiwilliges Angebot handle, auch der Fall. Von weiteren Unis mit einer derartigen Regelung weiß man in der ÖH ebenso wie in der Universitätenkonferenz (uniko) nichts. In der uniko wird allerdings auf Anfrage betont, dass die Unis insgesamt daran arbeiten, die Sicherheitsvorkehrungen laufend effizienter und einfacher zu gestalten, um Zeitverzögerungen und große Menschenansammlungen bei den Eingängen zu vermeiden.

An der Wirtschaftsuni wurde die "Fast Lane" mit 25. Oktober eingeführt: Geimpfte und Genesene können sich einen mit Wasserzeichen versehenen "Fast Lane Sticker" für das laufende Wintersemester holen. Damit man den Sticker für seinen Studentenausweis erhält, kontrolliert das Personal einmalig den Impf- oder Genesungsnachweis. Gespeichert werden die Daten nicht, wie auf der Homepage der Uni betont wird. Alle anderen müssen weiterhin ihren PCR-Testnachweis samt Lichtbildausweis bereit halten, Kontrollen sind vor dem Gebäude bzw. durch die Lehrenden möglich. An der Uni Graz können sich Studentinnen und Studenten, die vollständig geimpft oder genesen sind, freiwillig einen für das Wintersemester gültigen "Zutrittspass" im Scheckkartenformat holen, um bei 3G-Kontrollen schneller eingelassen zu werden.

Kritik: Benachteiligung der Ungeimpften

Beim Ring Freiheitlicher Studenten sieht man in der "Fast Lane"-Regelung der WU eine "öffentliche Brandmarkung Ungeimpfter". "Während man an medizinischen Universitäten in Innsbruck oder Graz als Ungeimpfter gar nicht mehr studieren darf, wird man an der WU mit dem Schlangestehen vor dem Gebäude öffentlich als Ungeimpfter gebrandmarkt und benachteiligt", kritisierte RFS-Bundesobmann Matthias Kornek. "Da bereits 80 Prozent der Studenten geimpft sind, fallen Ausnahmen natürlich sofort negativ ins Auge. Die WU sorgt damit nicht für eine Normalisierung, sondern leistet der gesellschaftlichen Spaltung Vorschub."

Eine "Fast Lane" für alle - also Geimpfte, Genesene und Getestete - gibt es unterdessen an der Technischen Uni (TU) Wien: Voraussetzung für den Zugang zur Überholspur ist die Nutzung des uni-eigenen digitalen "Grünen Passes", der die Kontrolle von 3G-Nachweis und der Identität der Studentinnen und Studenten in einem Schritt ermöglicht.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach drei Semestern, in denen an den Unis coronabedingt vorwiegend Fernlehre stattgefunden hat, sind die Studierenden im aktuellen Wintersemester zum Großteil wieder in den Hörsälen zurück.
  • Dabei setzen die Unis auf 3G, in manchen Bereichen gelten strengere Vorgaben.
  • Mit Ende August waren ohnehin bereits 80 Prozent der Studierenden geimpft, an der Wirtschaftsuni und der Uni Graz gibt es nun erste "Fast Lanes" für Geimpfte.