26 Tote nach Luftangriff in Äthiopien
In Amhara im Nordwesten Äthiopiens kommt es bereits sei dem Frühjahr immer wieder zu Protesten. Seit Anfang August gibt es schwere Unruhen. Die regionale Fano-Miliz besetzte nach Angaben des äthiopischen Nachrichtendienstes mehrere Städte der Region, zog sich aber wenige Tage später in kleinere Dörfer zurück. Die Regierung verhängte infolge der Unruhen den Ausnahmezustand für die zweitbevölkerungsreichste Region des ostafrikanischen Landes. Die staatliche Fluggesellschaft Ethiopian Airlines setzte zeitweise den Flugverkehr aus.
Im April hatte die äthiopische Regierung entschieden, die autonomen regionalen Spezialeinheiten in dem Vielvölkerstaat aufzulösen. Die Milizen in Amhara - unter ihnen auch die Fano-Gruppe - waren im mehrjährigen Konflikt zwischen Tigray und der Zentralregierung noch wichtige Verbündete der Regierung gewesen. Der Bürgerkrieg wurde jedoch im November des vergangenen Jahres mit einem Friedensabkommen beendet. Die Regierung in Addis will nun die Macht der regionalen Einheiten einschränken.
Zusammenfassung
- In Äthiopiens von Unruhen gezeichneter Amhara-Region sind nach Angaben eines Krankenhausmitarbeiters mindestens 26 Menschen bei einem Luftangriff getötet worden.
- Mehr als 55 weitere Menschen seien bei dem Angriff auf das Zentrum der Stadt Finote Selam am Sonntag verletzt worden, sagte der Mitarbeiter des Krankenhauses der Stadt, der anonym bleiben wollte, am Montag.
- Die Regierung in Addis will nun die Macht der regionalen Einheiten einschränken.