Ulf Stolterfoht erhält Ernst-Jandl-Preis für Lyrik
Die Nominierung des Preisträgers erfolgte durch eine fünfköpfige Jury (Hanna Engelmeier, Paul Jandl, Thomas Poiss, Monika Rinck, Ferdinand Schmatz), die vom für Kunst zuständigen Mitglied der Bundesregierung bestellt wurde. Sie entschied sich für Stolterfoht, da er zeige, "dass Lyrik nicht weltfremd ist, sondern direkt aus der Welt selbst kommt". "In seinem mehrbändigen Opus Magnum 'Fachsprachen' ist Stolterfoht tief in den Prozess der Welterschaffung durch Wörter und Wendungen vorgedrungen. Es ist ein Unternehmen voll abgründigem Witz, weil in ihm der hohe Ton der Dichter plötzlich hohl klingen kann und der Spezialwortschaft des Handwerks lyrisch", hieß es.
Der Preis wurde 2001 zum Gedenken an den am 9. Juni 2000 verstorbenen Autor und Dichter Ernst Jandl gestiftet, er wird im Zwei-Jahres-Rhythmus an deutschsprachige Dichterinnen und Dichter für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Lyrik vergeben. 2023 ging die Auszeichnung an Anja Utler.
Zusammenfassung
- Ulf Stolterfoht wird mit dem Ernst-Jandl-Preis für Lyrik ausgezeichnet, der mit 15.000 Euro dotiert ist und am 7. Juni während der Ernst-Jandl-Tage in Neuberg an der Mürz verliehen wird.
- Kulturminister Werner Kogler lobte Stolterfohts Gedichte als von großer intellektueller Heiterkeit und literarischer Raffinesse, während die Jury seine Arbeit als Beweis für die Weltverbundenheit der Lyrik würdigte.
- Der Ernst-Jandl-Preis wird seit 2001 alle zwei Jahre an deutschsprachige Dichter verliehen; 2023 ging er an Anja Utler.