Thurnher, Tóth, Greß und Mackinger erhalten Concordia-Preise
Tóth überzeugte die Jury unter dem Vorsitz von Heide Schmidt mit ihrem Artikel "Am Beispiel Alexandra Föderl-Schmid". Darin habe sie transparent gemacht, welcher Mechanismen sich Propagandaportale und ihre Zuträger bedienen, um Journalistinnen systematisch zu diskreditieren, hieß es in einer Aussendung. Föderl-Schmid (Ex-"Standard"-Chefredakteurin, "SZ"-Nachrichtenchefin) war im Vorjahr mit Plagiatsvorwürfen vonseiten des selbst ernannten "Plagiatsjägers" Stefan Weber konfrontiert. Den Auftrag zur Untersuchung von Föderl-Schmids Dissertation gab das rechtspopulistische Portal "Nius".
Greß und Mackinger punkteten mit ihrer im "Standard" veröffentlichten Recherche "Donau-Kreuzfahrten: Ausbeutung inmitten von Luxus und Flussromantik". Darin zeigen sie auf, dass Bedienstete auf den Kreuzfahrtschiffen häufig aus Osteuropa oder Südostasien kommen, über Subunternehmen in verschiedenen Ländern wie Zypern beschäftigt werden und zu Dumpinglöhnen arbeiten.
Thurnher gehöre "seit Jahrzehnten zu den prägenden und prägnantesten Stimmen des Landes", so die Begründung zum Lebenswerkpreis für den 76-Jährigen. Thurnher war in den 70er-Jahren bei der "Falter"-Gründung mit dabei, stieg später zum Chefredakteur und Herausgeber auf und prägte durch seine kritische Beobachtung des Politik- und Medienbetriebs das Blatt wie auch die öffentliche Debatte mit. Der gebürtige Vorarlberger verfasste zudem im Lauf seiner Karriere mehrere Bücher und wurde bereits mit dem Kurt-Vorhofer-Preis oder auch dem Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch ausgezeichnet. Als "Falter"-Chefredakteur zog er sich zuletzt zurück, als Herausgeber und Kommentator blieb er der Wochenzeitung erhalten.
(S E R V I C E - https://concordia.at/concordia-preis)
Zusammenfassung
- Die Concordia-Preise für publizistische Leistungen gehen an Barbara Tóth, Johannes Greß und Christof Mackinger, dotiert mit je 5.000 Euro.
- Barbara Tóth wird für ihren Artikel über die Diskreditierung von Journalistinnen durch Propagandaportale ausgezeichnet.
- Armin Thurnher erhält einen Ehrenpreis für sein Lebenswerk als prägende Stimme im österreichischen Journalismus.