Gottschalk in Wien: "Nie Frauen belästigt, die das nicht wollten"

Die Entertainment-Legende Thomas Gottschalk ist aktuell auf Lesereise. Am Mittwochabend war er in einer Thalia-Buchhandlung in Wien zu Gast. Anlässlich des Shitstorms, mit dem er seit einigen Wochen zu kämpfen hat, äußert er sich auch in Wien. Er habe alles getan, "damit die Leute ihren Spaß haben".

Deutschlands einst beliebtester Showmaster Thomas Gottschalk steht seit seinem "Spiegel"-Interview unter heftiger Kritik. Im Gespräch erklärte Gottschalk, "Frauen im TV rein dienstlich angefasst zu haben".

Am Mittwochabend las Gottschalk bei einer Präsentation in der Thalia-Buchhandlung in Wien-Mariahilf aus seinem neuen Buch "Ungefiltert". Er nutzte die Gelegenheit, um die Anschuldigungen gegen ihn erneut zurückzuweisen.

"Damit die Leute ihren Spaß haben"

"Ich bin der Meinung, dass ich in meinen Fernsehsendungen nie in irgendeiner Form Frauen belästigt hätte, die das nicht wollten", sagte Gottschalk.

"Ich habe als Entertainer performt und habe als solcher alles getan, was man machen muss, damit die Leute ihren Spaß haben", verteidigt er sich weiter. Gottschalk betont unter anderem, dass er nie seine "Machtposition ausgenutzt" habe.

"Das ist ja das, was man Männern heute vorwirft", so der Entertainer in Hinblick auf die #Metoo-Bewegung.

Gefiltert war er nie

Gottschalk widmet sich auf den 319 Seiten von "Ungefiltert" dem "Zeitgeist", den er vielfach kritisiert.

Das Ganze reicht vom Gendern über die Generation Z und ihre Haltung. Doch selbst wenn der Titel seines Buches anderes impliziere, müsse er klar konstatieren: "Gefiltert war ich nie. Ich habe nie behauptet, ich kann nicht mehr sagen, was ich denke."

Er habe früher allerdings vielleicht erst geredet und dann nachgedacht, was heute anders sei.

"Konservativer Knochen"

Skeptisch sei und bleibe er aber bezüglich des Genderns: "Es ist nicht, dass ich mich verweigere. Aber ich glaube nicht, dass es einem Menschen hilft, wenn man in irgendeiner Weise gendert."

Dies gelte auch für die Frage der Transdebatte. "Dass sich jemand entscheiden kann, als Mann aufzuwachen und als Frau ins Bett zu gehen, das finde ich etwas eigenartig", fabuliert er an den Fakten vorbei. Da sei er eben einfach ein konservativer Knochen, zeigt er Selbsterkenntnis.

Weisheiten gesammelt

Abgesehen davon habe er in seinen 74 Lebensjahren aber auch ein paar Weisheiten gesammelt: "Reichtum macht bestimmt nicht glücklich. Und auch eine gewisse Bekanntheit kann nicht das Ziel sein."

Und eine abschließende Weisheit in Richtung der Österreicher hatte der jahrzehntelange Meister der Eurovision auch noch parat: "Die Ernsthaftigkeit, die ich in Deutschland feststelle, die habt Ihr vielleicht nicht."

ribbon Zusammenfassung
  • Die Entertainment-Legende Thomas Gottschalk ist aktuell auf Lesereise.
  • Am Mittwochabend las Gottschalk bei einer Präsentation in der Thalia-Buchhandlung in Wien-Mariahilf aus seinem neuen Buch "Ungefiltert."
  • Dabei nutzte er die Gelegenheit, um die Anschuldigungen gegen ihn erneut zurückzuweisen.
  • "Ich bin der Meinung, dass ich in meinen Fernsehsendungen nie in irgendeiner Form Frauen belästigt hätte, die das nicht wollten", sagte Gottschalk.
  • "Ich habe als Entertainer performt und habe als solcher alles getan, was man machen muss, damit die Leute ihren Spaß haben", verteidigt er weiters.
  • Eine Machtposition habe er dabei "nicht ausgenutzt"