Staatspreis für Fotografie geht an Aglaia Konrad
"Aglaia Konrad arbeitet wie eine Forscherin, Gegenstand ihrer unermüdlichen fotografischen und filmischen Erkundung ist seit vielen Jahren die Architektur einer globalisierten Welt", heißt es in der Jurybegründung. Seit den 1990er-Jahren untersuche sie methodisch die Metropolen unterschiedlicher Kontinente und zeige urbane Entwicklungen, Brüche und Transformationen. "In den dokumentarisch anmutenden Fotografien wird die globale Homogenisierung genauso deutlich wie auch spezifische soziale, wirtschaftliche, kulturelle und politische Auswirkungen und Ideologien. Das umfangreiche, ständig wachsende Konglomerat städtebaulicher Bilder stellt ein wichtiges historisches und zeitgenössisches Archiv dar, aus dem Konrad immer wieder schöpft."
"Ihr präziser Blick ist von herausragender künstlerischer Qualität und birgt einen enormen Erkenntnisgewinn für uns alle", rühmte Mayer die Fotografin, die bereits u.a. mit dem Österreichischen Kunstpreis für Künstlerische Fotografie (2006), dem Großen Kunstpreis des Landes Salzburg (2005) und dem Otto-Mauer-Preis (1997) ausgezeichnet wurde und 1997 an der documenta X in Kassel sowie 2000 an der Shanghai Biennale teilnahm. Weitere aktuelle Ausstellungen waren zuletzt "Aglaia Konrad From A to K" in Löwen (2016), "UMBAU" in Antwerpen (2022) oder "Kammerspiel" in Oostende (2023).
Aglaia Konrad studierte 1990 bis 1992 an der Jan van Eyck Academie in Maastricht. Dort lehrte sie, bis sie an die LUCA School of Arts in Brüssel berufen wurde.
Als Preisträgerin des Österreichischen Staatspreises für künstlerische Fotografie stellt sich Konrad in eine illustre Reihe: Bisher wurden Inge Morath, Franz Hubmann, Erich Lessing, Harry Weber, Friedl Kubelka, Manfred Willmann, Peter Dressler Margherita Spiluttini und zuletzt Seiichi Furuya ausgezeichnet.
Zusammenfassung
- Die 1960 in Salzburg geborene und heute in Brüssel lebende österreichisch-belgische Fotografin Aglaia Konrad erhält den Österreichischen Staatspreis für Fotografie.
- Die Auszeichnung ist mit 25.000 Euro dotiert und wird seit 1991 in unregelmäßigen Intervallen für das herausragende Lebenswerk einer Fotokünstlerin oder eines Fotokünstlers verliehen.