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Sich digital neben Mahler und Schönberg einreihen

Das Self-publishing hat sich im Literaturbereich schon seit geraumer Zeit etabliert. Nun hält der Trend zum Selbstverlag auch unter Komponisten und Komponistinnen Einzug. Der renommierte Wiener Musikverlag Universal Edition hat unter dem Markenlogo "Scodo" ein neues Internetinstrument geschaffen, mit dem Tonsetzerinnen und -setzer ihre Noten digital unters kundige Volk bringen können - wenn sie zuvor die Prüfung durch das "Scodo Artistic Commitee" überstehen.

Dieses setzt sich aus Editoren von Universal zusammen. Hier müssen interessierte Musikschaffende einige Werke einreichen, bevor sie in den Katalog des Verlages aufgenommen werden. Neben technischen Aspekten gelte es, den professionellen Anspruch des Hauses auch weiterhin zu gewährleisten, heißt es von Universal Edition. Volksmusiker, Rocker, Popkünstler, Rapper und Schlagerfreunde werden dabei explizit nicht akzeptiert.

Ist die kommissionelle Prüfung überstanden, kann eine individuelle Profilseite erstellt werden - womit sich der Komponist oder die Komponistin an der digitalen Seite von Berufskollegen wie Gustav Mahler, Arnold Schönberg, Kurt Weill, Arvo Pärt und Friedrich Cerha wiederfindet, die von der 1901 gegründeten Universal Edition mit Sitz im Wiener Musikverein bisher bereits vermarktet oder vertreten werden.

Mit dem neuen Tool dürfte der derzeitige Umfang von 32.000 offerierten Titeln also alsbald wachsen. Schließlich können in den Katalog aufgenommene Musikschaffende in ihrem Profil jederzeit Werke hochladen - allerdings nur in digitaler Form. Das handschriftliche Notenbild hat ausgedient. Die via Scodo publizierten Noten können dann von Interessenten zwar auch ausgedruckt bezogen werden, werden aber auch digital angeboten, jeweils versehen mit digitalem Logo der Universal Edition.

Kostenlos ist das neue Veröffentlichungsinstrument selbstredend nicht. Nachdem die 49 Euro für die kommissionelle Freigabe berappt sind, kosten die verschiedenen Abomodelle zwischen 12 und 50 Euro monatlich, wobei sich diese etwa in der Zahl der publizierbaren Werke unterscheiden. Dabei gibt der Komponist oder die Tonsetzerin allerdings nur die Vertriebsrechte, nicht die Urheberrechte ab. Pro Verkauf oder Verleih gehen 70 Prozent des Nettoerlöses an den Urheber, während 30 Prozent bei Universal verbleiben.

(S E R V I C E - www.universaledition.com/scodo)

ribbon Zusammenfassung
  • Nun hält der Trend zum Selbstverlag auch unter Komponisten und Komponistinnen Einzug.
  • Schließlich können in den Katalog aufgenommene Musikschaffende in ihrem Profil jederzeit Werke hochladen - allerdings nur in digitaler Form.
  • Die via Scodo publizierten Noten können dann von Interessenten zwar auch ausgedruckt bezogen werden, werden aber auch digital angeboten, jeweils versehen mit digitalem Logo der Universal Edition.