Alma im Südbahnhotel 2023: Anna Werner Friedmann als eine der drei Almas im StückSebastian Kreuzberger

"Alma"-Darstellerin forderte auf Bühne ihr Gehalt - Paulus Manker ausgebuht

Mit seiner Erfolgsproduktion "Alma - A Show Biz ans Ende" fährt Regisseur Paulus Manker einen Erfolg nach dem nächsten ein, hinter der Bühne brodelt es aber. Die neueste Eskalation: Er soll seine Alma nicht bezahlen. Die kritisierte das auf offener Bühne und wurde bejubelt, Manker ausgebuht. Nun droht er mit Klage - sie auch.

 Der Drama nächster Akt um Paulus Mankers Erfolgsproduktion "Alma - A Show Biz ans Ende" im Semmeringer Südbahnhotel. Manker soll schon während der Proben aus Angst, nicht mehr ins Hotel gelassen zu werden, zeitweise in der Spiel-Location übernachtet haben. Es gab bereits Streit mit dem Bürgermeister wegen dem Manker kurzfristig die Premiere im Juni verschob, einen Prozess zwischen Manker und der Südbahnhotel Kultur GmbH ebenfalls im Juni, gegenseitige Vorwürfe von illegalem Ticketverkauf, die in "tumultartigen Szenen" im August gipfelten. Am Tag danach wollte die Polizei wegen Handgreiflichkeiten das Südbahnhotel vor der Vorstellung räumen, erst in letzter Sekunde beruhigte man sich

Alma-Darstellerin wirft das Handtuch

Kaum dürfte an dieser Front Ruhe eingekehrt sein, eröffnet der Regisseur eine neue. Ab Donnerstag, dem 10. August, werden die restlichen (ausverkauften) Vorstellungen ohne Alma Anna Werner Friedmann über die Bühne gehen. Denn die überlegt Manker zu klagen, weil er sie nicht bezahlt haben soll. Im Gegenzug hat er ihr mitgeteilt, sie bereits geklagt zu haben, PULS 24 liegt der interne Mailverkehr vor. Das Landesgericht in Niederösterreich weiß davon allerdings nichts. 

Worum es geht: Nachdem Manker die Alma-Premiere kurzfristig platzen ließ und nach hinten schob, habe Friedmann, die eine der drei Alma-Rollen spielt, ihm mitgeteilt, dass der neue Termin für sie problematisch sei. Sie müsse zu einem bereits fixierten Castingtermin nach München, wo sie in der Endrunde für eine Hauptrolle sei. Den könne sie nur einhalten, wenn sie nach dem neuen Premierentermin losfahre. Manker soll vor Zeugen eingewilligt haben, den Mehrkostenaufwand zu übernehmen. 

Ohne Geld kein Auftritt

Gesehen habe sie vom Geld nichts, sagt die Schauspielerin. Das böse Erwachen sei Anfang August gekommen, als auch die Juli-Gage bei ihr ausblieb, während ihr die Kolleg:innen versicherten, sie erhalten zu haben. "Es wurden also alle schon bezahlt für Juli, nur ich nicht. Woran liegt das?", habe Friedmann Manker zur Rede gestellt. "An dir", soll er geantwortet haben. 

Manker habe ihr nie verziehen, dass sie sich bei ihm beschwert habe. Friedmann forderte Input vom Regisseur ein, doch Manker sei beim Proben einer Szene, die mit einer, in der er selbst spielt parallel laufen, nicht erschienen. Ab diesem Zeitpunkt habe der Regisseur sie unter anderem "öffentlich vor Zuschauer:innen" gedemütigt und ihr gesagt, dass er sie nicht möge, sie beim Publikum aber gut ankäme. Auch habe Friedmann bis heute - die Hälfte der Vorstellungen ist bereits gespielt - keinen Vertrag bekommen. Damit sei sie nicht allein, auch ihre Schauspiel-Kolleg:innen hätten keinen. 

"Dann musst du jetzt gehen"

"Paulus, wenn du mir meine Gage nicht zahlst, spiele ich nicht für dich", stellte die Alma-Darstellerin vor versammeltem Ensemble klar. "Dann musst du jetzt gehen", soll die Antwort gewesen sein. Manker soll daraufhin einen bereits fix-fertig ausgearbeiteten Plan gezückt haben, wie der Theaterabend ohne sie abzulaufen habe. 

Standing Ovations für Friedmann, Buh-Rufe für Manker

Friedmann spielte an jenem Tag, dem Mittwoch, trotzdem. Entgegen Mankers Anweisungen hielt sich auch das Ensemble an den Original-Ablauf. Die allererste Szene nutzte die Alma-Darstellerin, die laut eigener Aussage "schockiert" gewesen sei, dass Manker schon fix geplant gehabt habe, sie aus dem Stück zu nehmen. Friedmann trat vors Publikum und machte öffentlich, dass Manker sie nicht bezahle, sie deshalb nicht mehr spielen werde. Nach dem Vier-Stunden-Abend gab es für sie Standing Ovations, Manker wurde vom Publikum ausgebuht, wie Theaterbesucher PULS 24 bestätigten. "Dann ist er mit erhobenem Mittelfinger auf mich zuspaziert", erinnert sich Friedmann, danach habe sie ihn nicht mehr gesehen.

Geklagt, oder nicht geklagt, das ist hier die Frage

Das soll, geht es nach Manker, ein Nachspiel haben. Der Regisseur sieht den Sachverhalt anders. Er werde Klage wegen übler Nachrede und Verleumdung gegen Friedmann einbringen, teilte er auf PULS 24 Anfrage mit. Rund zwei Stunden später erfuhr davon auch die Schauspielerin selbst. Er habe am Donnerstag Klage eingebracht, teilte Manker ihr per Mail mit. Von einer Weigerung, sie zu bezahlen "kann keine Rede sein", das Geld werde üblicherweise immer am 15. des Folgemonats ausbezahlt. Am Gericht in Niederösterreich weiß man von einer Klage allerdings nichts. 

Sie wolle nicht mehr alles mit sich machen lassen, wie es so oft, gerade bei jungen Kolleg:innen, in der Branche üblich sei, sagte Friedmann zu PULS 24. Sie überlegt ihrerseits, sich einen Anwalt zu nehmen und Manker zu klagen. Wenn man spielen wolle, glaube man oft, man müsse so eine Behandlung ertragen. Aber für die Schauspielerin ist klar: "Stopp, es reicht!" Besonders dankbar ist sie für den begeisterten Applaus des Publikums nach dem Eklat auf der Bühne. Zuschauer:innen haben viel Macht und könnten, allein durch ihr Erscheinen oder Fernbleiben viel bewirken.  

ribbon Zusammenfassung
  • Mit seiner Erfolgsproduktion "Alma - A Show Biz ans Ende" fährt Regisseur Paulus Manker einen Erfolg nach dem nächsten ein, hinter der Bühne brodelt es aber.
  • Die neueste Eskalation: Er soll seine Alma, Anna Werner Friedmann, nicht bezahlen.
  • Die kritisierte das auf offener Bühne und wurde bejubelt, Manker ausgebuht.
  • Nun sagte er ihr, er habe sie verklagt - die Justiz in Niederösterreich weiß nichts davon.
  • Nun überlegt Friedmann ihrerseits zu klagen.