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Mando Diao mit Rockalbum zurück zu den Wurzeln

Mando-Diao-Frontmann Björn Dixgård (41) hört es nicht unbedingt gern, aber es stimmt. Das neue Album der Schweden mit dem Titel "Boblikov"s Magical World", das am Freitag (28. April) erscheint, weckt Erinnerungen an die Anfänge ihres kommerziellen Erfolgs. Es ist purer, dreckiger Rock 'n' Roll, ähnlich dem, der der Band aus dem Provinznest Borlänge Anfang der 2000er-Jahre zum Durchbruch verholfen hat. Voller Riffs und mit viel Power, aber durchaus auch experimentierfreudig.

Entstanden ist die Platte während der Corona-Pandemie, laut Dixgård innerhalb weniger Wochen, in einer früheren Kirche in Borlänge, die ein Freund der Band zu einem Studio umgemodelt hat. "Wir hatten keine Songs für dieses Album, als wir ins Studio gegangen sind, deshalb haben wir einfach jeden Tag einen Song geschrieben und ihn aufgenommen", erzählt Dixgård im Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Deshalb ist es sehr spontan und natürlich."

Aufgeteilt ist das Album in drei Teile. Die ersten beiden - "Stop the Train" und "Primal Call" - veröffentlichten Mando Diao als EPs schon im vergangenen Jahr. Die letzten Songs kommen unter dem Titel "Rabadam Ching" jetzt mit der Platte auf den Markt. Unter den zehn Liedern finden sich nur wenige ruhige Stücke wie "Loner". Die meisten strotzen vor Energie - als wollten sich Mando Diao mit Wucht aus der Pandemie herausrocken.

Der Song "Stop The Train" handelt genau von diesem Befreiungsschlag in einer Welt, die sich in die falsche Richtung bewegt. "Der Krieg in der Ukraine ist absolut fürchterlich und wir hatten die Pandemie und so viel Horror-Zeug, das gleichzeitig passiert ist, dass man leicht das Gute vergisst", sagt Dixgård. "Und das wollen wir mit unserer Musik herausbringen."

Diesmal haben die schwedischen Freigeister sich dabei nicht neu erfunden - wie sonst so oft in den zwei Jahrzehnten seit ihrer Gründung. Fans der ersten Stunde, die sich voll Nostalgie an ihre ersten zur Musik der Schweden durchtanzten Festivals erinnern und Mando Diao durch alle Experimente von Synthesizer-Pop bis zu verträumten schwedischen Balladen treu geblieben sind, dürfte das freuen. "Es ist schon ein klassisches Rock-'n' Roll-Album von Mando Diao", sagt Dixgård. "Aber in einer modernen Version."

Wie schon das 2019 veröffentlichte "BANG" ist auch die neue Platte wie für die Live-Bühne gemacht. "Wir werden damit bis zum nächsten Sommer touren", sagt Dixgård. Wer darauf hofft, bei den Gigs auch Klassiker der Band wie "God Knows", "Dance With Somebody" oder "Down in the Past" zu hören zu bekommen, könnte aber enttäuscht werden.

"Manche der Lieder können wir nicht mehr spielen, weil sie so naiv und kindisch geschrieben sind", sagt Sänger Dixgård. "Deshalb hab ich zu mir selbst gesagt: Ich kann nicht mit 41 Jahren auf einer Bühne stehen und etwas ohne eine richtigen Text singen. Ernsthaft." Zum Start ihrer Karriere, als die Band-Mitglieder um die 20 waren, sei ihnen das egal gewesen. Heute ist das anders.

Für den Mando-Diao-Frontmann steht deshalb fest: "Wir spielen heute die neuen Sachen." Schließlich sind die Schweden erwachsen geworden. Und während die Texte vielleicht reifer klingen, scheppern die Gitarren und kratzt die unverkennbare Stimme von Björn Dixgård wie eh und je. Wie man eine gute Party feiert, wissen Mando Diao anscheinend noch immer.

(S E R V I C E - https://mandodiao.com)

ribbon Zusammenfassung
  • Mando-Diao-Frontmann Björn Dixgård (41) hört es nicht unbedingt gern, aber es stimmt.
  • Es ist purer, dreckiger Rock 'n' Roll, ähnlich dem, der der Band aus dem Provinznest Borlänge Anfang der 2000er-Jahre zum Durchbruch verholfen hat.
  • Die ersten beiden - "Stop the Train" und "Primal Call" - veröffentlichten Mando Diao als EPs schon im vergangenen Jahr.
  • "Wir werden damit bis zum nächsten Sommer touren", sagt Dixgård.