Konzerthaus startet nächste Saison mit kulinarischer Feier
Schließlich hat der 61-jährige Intendant allen Grund zur Freude bei der Präsentation. 30.112 Abos hat man für die laufende Saison verkauft, womit man nach dem coronabedingten Tiefpunkt von gut 24.000 verkauften Abos 2020/21 nahe an die Vor-Pandemiezeit herankommt. 2019/20 hatte man 33.169 Abos abgesetzt. Um sich dieser Marke weiter zu nähern sind 2025/26 rund 550 Konzerte und 65 Abozyklen angesetzt.
Dem 29-jährigen Klaus Mäkelä ist auch einer von sechs neuen Abozyklen gewidmet. Zu den weiteren Neoformaten gehören "Schubert für alle", "Aventures" zu den Klassikern der Moderne oder das Kammermusikformat "string". Und bei "Klangmobile" sollen Babys bis zwölf Monate Konzerte genießen - flauschige Teppiche und Kisseninseln respektive die Eltern inklusive.
Orlinski unter den Porträtkünstlern
Zu den Porträtkünstlern zählt Counterbeau und Breakdancer Jakub Józef Orlinski, der in mehreren Abenden sein ganzes Können zeigt und heuer auch als Covermodell des Katalogs dient. Blockflötistin und Dirigentin Dorothee Oberlinger gehört zu den weiteren Fokusartisten wie Tenor Julian Prégardien und Anna Mabo aus dem Bereich der Singer-Songwriter. Aber auch ohne eigenen Porträtfokus sind die Stars der Zunft wieder zu Gast am Haus - von Geigerin Hilary Hahn über Cellist Gautier Capucon, von Pianostar Vikingur Ólafsson über Sopranistin Asmik Grigorian, von Publikumsliebling Jonas Kaufmann bis Orgeljungstar Anna Lapwood.
Einen Teil der 74 großen Orchesterkonzerte im großen Saal gestaltet das stets unter dem Damoklesschwert des kostenbedingten Aus arbeitende RSO, darunter am 28. November auch einmal unter dem designierten Chefdirigenten Markus Poschner. "Ich kann nicht anders, als an die Vernunft der Politik zu glauben - trotz aller postmodernen Tendenzen", zeigte sich Naske zuversichtlich, dass eine dauerhafte Lösung für den Klangkörper gefunden wird.
Und schließlich finden auch die etablierten Festivals am Haus in der kommenden Saison statt - vom Alte-Musik-Doyen Resonanzen (17. bis 25. Jänner 2026) über den Genresprenger Gemischter Satz (21. bis 23. Mai 2026) bis hin zu Wien Modern, das wiederholt zu Gast im Haus sein wird.
Optimismus und Risiko
"Es ist hochriskant, was wir hier machen, weil wir hochkomplexe Produktionen wie auf einem Rangierbahnhof zueinander und wieder auseinander führen", unterstrich Naske die logistische Herausforderung an einer Institution wie dem Konzerthaus, betonte aber zugleich, dass er sich den Optimismus nicht nehmen lasse: "Ich weiß, dass wir in einer herausfordernden Zeit leben. Aber solange Inklusion und Teilhabe ein Thema sind - und ich rechne damit, dass das der Fall ist, wenn ein Sozialdemokrat Kulturminister ist -, dann kann uns eigentlich nichts passieren."
(S E R V I C E - www.konzerthaus.at)
Zusammenfassung
- Das Wiener Konzerthaus startet am 3. September mit einem Konzert des Royal Concertgebouw unter Klaus Mäkelä und einer Feier im ganzen Haus in die nächste Saison.
- Die Abonnentenzahlen erholen sich mit 30.112 verkauften Abos, während 550 Konzerte und 65 Abozyklen für 2025/26 geplant sind.
- Sechs neue Abozyklen werden eingeführt, darunter innovative Formate wie 'Schubert für alle' und 'Klangmobile' für Babys.