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Gesamtwerk Günther Domenigs an vier Orten gewürdigt

"Günther Domenig hat Architekturgeschichte über die Grenzen hinaus geschrieben", würdigte Landeshauptmann Peter Kaiser den 2012 gestorbenen Architekten bei der Eröffnung der kärntenweiten Ausstellung Freitagabend in dessen Steinhaus am Ossiacher See. Neben dem Museum Moderner Kunst Kärnten, dem Architektur Haus Kärnten und der Heft in Hüttenberg ist es einer von vier Ausstellungsorten.

Das umfangreiche Rahmenprogramm, das vier Monate lang "Von Gebäuden und Gebilden" erzählen wird, wurde mit einer spektakulären eineinhalbstündigen Aufführung im Steinhaus eingeläutet: Kuratiert vom Tanzquartier Wien bespielten 30 nackte Performer Domenigs skulpturales Hauptwerk aus Stahl, Beton und Glas. In "Habitat" von Doris Uhlich nahmen sie zu elektronischen Sounds und Techno-Tracks unterschiedliche Positionen ein. Da wurde eine Säule umarmt, an einem Stahlträger hochgeklettert, Kopf gestanden. Bald klatschten, vibrierten und stampften die nackten Körper zwischen dem durchs Haus flanierenden Publikum, rannten gegen die Glaswände an und mischten sich schließlich stumm unter die Besucher im Garten. Heute, Samstag, ab 18.00 Uhr gibt es eine Wiederholung der Performance, die auf Video mitgeschnitten und in den nächsten Wochen im Steinhaus via Bildschirm zu erleben sein wird.

Ebenfalls heute eröffnen die anderen drei Ausstellungsorte, die für unterschiedliche Aspekte des Schaffens von Domenig stehen und gemeinsam eine sehenswerte Hommage ergeben: Im MMKK werden die Arbeiten des Architekten in Dialog mit zeitgenössischen künstlerischen Positionen und ausgewählten Werken aus der Sammlung des Museums gesetzt (16.00 Uhr). Die Ausstellung im Architektur Haus Kärnten (Eröffnung um 17.30 Uhr) zeigt einen Dialog zwischen dem architektonischen Schaffen Domenigs und nachfolgenden Architektur-Generationen. Ergänzt wird diese Gegenüberstellung durch eine dichte Vortrags- und Gesprächsreihe. Schließlich wird ab 19.00 Uhr das 1995 entstandene Landesausstellungsgebäude in der Heft bei Hüttenberg dem Publikum zugänglich gemacht. Durch temporäre künstlerische Interventionen von Künstlerinnen und Studentinnen erlebt man dabei ein durch den jahrelangen Leerstand von der Natur überwuchertes Industriedenkmal.

Bis Mitte Oktober begleitet ein umfangreiches Rahmenprogramm das Ausstellungs- und Forschungsprojekt "Günther Domenig: Dimensional. Von Gebäuden und Gebilden". Dabei laden Führungen, Workshops, Performances, Vorträge, Gesprächsrunden und Exkursionen dazu ein, Werk und Person des Kärntner Architekten neu zu verorten und zu aktualisieren.

(S E R V I C E - "Günther Domenig: Dimensional. Von Gebäuden und Gebilden", Museum Moderner Kunst Kärnten - Architektur Haus Kärnten - Domenig Steinhaus - Heft/Hüttenberg; bis 16. Oktober 2022; www.domenigdimensional.at)

ribbon Zusammenfassung
  • "Günther Domenig hat Architekturgeschichte über die Grenzen hinaus geschrieben", würdigte Landeshauptmann Peter Kaiser den 2012 gestorbenen Architekten bei der Eröffnung der kärntenweiten Ausstellung Freitagabend in dessen Steinhaus am Ossiacher See.
  • Neben dem Museum Moderner Kunst Kärnten, dem Architektur Haus Kärnten und der Heft in Hüttenberg ist es einer von vier Ausstellungsorten.